Gastkommentar/

Lukrative Geschäfte mit Intranets

09.08.1996

Andreas Zeitler, Geschäftsführer Novell GmbH, Düsseldorf

Internet hat gute Chancen, zum Wort des Jahres 1996 zu werden. In dieser Technologiewelle schwimmt eine weitere Wortkreation: Intranet. Haben die beiden Netzwerktechniken etablierte Installationen ersetzt? Nein, Intranets und das Internet sind konsequente Erweiterungen bestehender Kommunikationsstrukturen. Das Intranet ist ein internes unternehmensweites Netz, erweitert um Internet-Technologien, aber abgesichert gegen externe Zugriffe. Seine Hauptbestandteile sind ein lokales Netz, ein Web-Server und Client-Rechner mit einem Web-Browser.

Diese Zusammensetzung bildet die Entwicklung der Informationstechnologie ab: Zuerst gab es den Einzelplatzrechner, der in der nächsten Phase in ein LAN eingebunden wurde. Dieses wiederum wird mit Hilfe von WAN-Komponenten mit anderen lokalen Netzen verknüpft. Das Internet ist nichts anderes als ein großes, weitverzweigtes WAN. Es eröffnet die Chance, lokale Netze relativ schnell und wirtschaftlich zu unternehmensweiten Intranets auszubauen oder dem eigenen Unternehmen den Weg in das globale Netz der Zukunft zu ebnen. Sein großer Vorteil ist, daß eine bestehende Infrastruktur genutzt wird, die - zumindest theoretisch - jedermann zugänglich ist.

Von einem modernen Kommunikationsweg ist das Internet jedoch noch weit entfernt, sowohl was die Sicherheit als auch was die Kapazität betrifft. Beides wäre Voraussetzung für den kommerziellen Erfolg des Internet und damit verbundener Technologien. Zwar kommen immer bessere Produkte auf den Markt, mit denen vorhandene Netze an die offene Infrastruktur des Internet angeschlossen werden können. Zur Zeit haben die Intranets jedoch die besseren Karten, dieser Bereich entwickelt sich schneller und bietet die größeren Marktchancen. Geschäfte werden letztendlich vor allem mit Intranets gemacht werden.