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Lufthansa Systems betreibt Server der Deka Bank

25.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Lufthansa Systems Infratec GmbH übernimmt den Betrieb von rund 500 Windows-NT- und Unix-Servern der Frankfurter Deka Bank. Entlassen werden soll kein Mitarbeiter. 22 Deka-IT-Angestellte wechseln allerdings zum Lufthansa-IT-Dienstleister. Im Rahmen der zunächst auf fünf Jahre angelegten Zusammenarbeit mit einem Gesamtvolumen von 85 Millionen Euro wird der Outsourcing-Partner ab September 2003 den Betrieb und die Betreuung der Client-Server-Systeme des Frankfurter Finanzhauses übernehmen. Die Unix-Server laufen auf IBMs AIX- und Suns Solaris-Betriebssystemen. Die Migrationsphase beginnt am 1. September 2003 und soll bis zum 31. Januar 2004 abgeschlossen sein.

Die Deka-Bank-Server werden teilweise in Lufthansa-Rechenzentren in Kelsterbach und Offenbach überführt und konsolidiert. Außerdem wird der Dienstleister auch das Netz und die komplette Telekommunikations-Landschaft der Banker übernehmen, erklärte Jens Habler, Vertriebsleiter für den Bereich Infrastructure Services bei Lufthansa Systems. Mit diesem Vertrag habe der IT-Dienstleister der Kranich-Fluglinie ein weiteres Mal nach der Commerz-Bank und Buderus einen Auftrag außerhalb der Aviation-Branche erhalten. Die IT-Spezialisten sollen den Betrieb des Deka-Netzwerkes mit deutschlandweitem WAN-Netz (Wide Area Network) einschließlich LAN-Diensten sicherstellen, auf das rund 3000 Anwender der Deka Bank sowie, in Verbindung mit Fonds-Tradings, auch Sparkassen zugreifen. Von der Auslagerung erhofft sich der zentrale Finanzdienstleister der Sparkassen-Finanz-gruppe eine deutliche Kosten-einsparung und -flexibilisierung sowie eine stärkere Fokussierung auf die

Kerngeschäfte. "Die Deka Bank hat entschieden, dass der Betrieb und die Wartung der Hardware nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören," sagte Friedhelm Zill, Abteilungsleiter IT-Management bei der Deka-Bank.

Das Finanzinstitut traf mit Lufthansa Systems im Zuge des Outsourcing-Deals auch ein umfangreiches Service-Level-Abkommen. Ein wichtiges Anliegen in diesem Zusammenhang ist die Vereinbarung, von der Lufthansa Systems Rechenleistung sowie Speicherkapazität je nach den aktuellen Bedürfnissen beziehen zu können. Bei zeitweise geringerem Bedarf an Rechenleistung und Speicherkapazität wird die Deka Bank weniger an ihren IT-Dienstleister zahlen müssen. Weiterhin versprechen sich die Frankfurter eine verbesserte Steuer- und Planbarkeit sowie eine Standardisierung der Abläufe im IT-Bereich. "Bei unserer Entscheidung für Lufthansa Systems waren vor allem das gebündelte Know-how in den Bereichen Netz, Telekommunikation und Systembetrieb, das flexible modulare Service-modell sowie die räumliche Nähe ausschlaggebend", erläutert Bernhard Steinmetz, der im Vorstand der Deka Bank unter anderem für den Bereich Organisation und Informatik verantwortlich ist.

Die gesamte Anwendungskompetenz, also die Entwicklung etwa aller B-to-B- und B-to-C-Anwendungen, verbleibt nach den Worten von Zill bei der zentralen IT-Organisation der Frankfurter Banker, die in "Organisation und Informatik" rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Auch die Schnittstelle von der Hardware, also den Servern, zu den Betriebssystemen, zählt nach wie vor zum Verantwortungsbereich dieser zentralen IT-Abteilung. Im Zuge des Outsourcing-Vertrages werden 22 Mitarbeiter zur Lufthansa Systems überwechseln. Weitere personelle Konsequenzen werde es durch das Abkommen nicht geben. (jm)