Wettbewerb drückt auf die Preise

Luftgekühlte Mainframes von IBM mit 42-MIPS-CPU

06.09.1996

Die neuen Enterprise-Server-Systeme, die unter dem Namen "G3" vertrieben werden, sollen im Gegensatz zu den bisher angebotenen Rechnern nun auch in der Lage sein, große Transaktions- Applikationen zu fahren. In den Zehn-Wege-Maschinen wird eine CPU eingesetzt, die mit 42 MIPS doppelt so schnell ist wie ihre Vorgängergeneration.

Auch im unteren Preissegment sind neue Systeme zu erwarten. Die "Multiprise-2000"-Rechner sollen rund 300 GB interne Plattenkapazität unterstützen und ein vorkonfiguriertes Betriebssystem bieten. Sie werden maximal fünf Prozessoren besitzen, die über eine Leistung von je 35 MIPS verfügen. Die Multiprise-Rechner werden im Gegensatz zu den G3-Mainframes auch nicht die "Parallel-Sysplex"-Technik unterstützen, mit der sich mehrere Mainframes clustern lassen. Im Rahmen eines "Big Iron Day" am 10. September sollen die neuen Systeme weltweit präsentiert werden bereits ab dem 1. Oktober 1996 will Big Blue mit der Auslieferung beginnen.

Thomas Loane, verantwortlich für die Rechner des Mietwagen-Riesen Rent A Car Inc. in Fort Lauderdale, Florida, sieht gute Chancen für die neuen G3-Mainframes. Seine Firma wird zwar immer noch zwei der neuen Zehn-Prozessor-Rechner brauchen, um eine alte wassergekühlte Maschine zu ersetzen. Loane rechnet aber mit Einsparungen von rund 400000 Dollar monatlich bei Leasing- und Operating-Kosten.

Die Konkurrenz schläft indes nicht: Amdahl will noch im Oktober seine ersten luftgekühlten Mainframes mit 45-MIPS-Prozessoren vorstellen, Hitachi wird vermutlich bis Ende des Jahres mit Rechnern auf Basis der IBM-CPUs nachziehen. Carl Greisner, Analyst der Meta Group, erhofft sich vom Wettbewerb der Mainframe-Riesen einen Preisverfall. Er erwartet, daß die Kosten pro MIPS bis Ende 1997 um ein Drittel oder mehr sinken werden.