Lünendonk: SAP knapp vor Microsoft

07.06.2006
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Den aktuellen Lünendonk-Listen zufolge legte der hiesige Markt für Standardsoftware um zwei Prozent, der für Beratung und Integration um zehn Prozent zu.

Da die Lünendonk-Listen neuerdings ausschließlich den in Deutschland erwirtschafteten Umsatz aller Anbieter vergleichen, sind die Ranglisten kräftig durcheinander geraten. Hiesige Firmen mit einem hohen Exportanteil sind teilweise abgerutscht, dafür tauchen andere erstmals unter den Top 25 auf.

Ausländische Unternehmen mit einer starken Präsenz in Deutschland konnten sich verbessern. Bisher waren die deutschen Umsätze internationaler Anbieter mit den Gesamtumsätzen von in Deutschland beheimateten Organisationen verglichen worden. Eigenen Angaben zufolge hatte Lünendonk mit den Neuerung auf die Wünsche von Firmen, Analysten und Medien reagiert.

An SAPs Spitzenposition hat sich nichts geändert, auch wenn der Deutschland-Umsatz der Walldorfer "nur" 1,807 Milliarden Euro gegenüber den gesamten Einnahmen von 8,5 Milliarden Euro ausmacht. Offensichtlicher fällt die neue Zählweise aber bei der Software AG ins Gewicht, da sie wegen ihres hohen Exportanteils von Platz vier auf Platz elf abrutscht. In dieser Sicht "verschlechtert" hat sich auch die Mensch und Maschine AG (von Platz sieben auf Platz 20). Die Firma Lünendonk weist jedoch darauf hin, dass die aktuellen Listen wegen des geänderten Zählmodus nicht mit den Auswertungen des vergangenen Jahres vergleichbar sind.

5,5 Milliarden für Software

Der Exportanteil deutscher Softwarefirmen liegt bei 75 Prozent. Alle 25 Marktteilnehmer zusammen konnten ihren Umsatz um zwei Prozent auf 5,5 Milliarden Euro steigern.

Von der Liste verschwunden sind Peoplesoft, Microsoft Business Solutions und MIS AG, da diese Hersteller übernommen beziehungsweise in den Mutterkonzern integriert wurden. Neuerdings wird SSA Global unter den Top 25 geführt, was laut Lünendonk jedoch daran liegt, dass zuvor keine brauchbaren Zahlen über das Unternehmen vorlagen. Weitere Verschiebungen sind wahrscheinlich: Der Achte auf der Liste, Infor Global Solutions, hat unlängst SSA ein Übernahmeangebot unterbreitet. Aus dem Ranking verschwinden dürfte bald Intentia, da der schwedische ERP-Anbieter im vergangenen Monat von dem US-amerikanischen Hersteller Lawson gekauft wurde.