Optimierte Lieferkette

Lückenloses Daten-Management zahlt sich aus

26.03.2008
Von 
Senior Communication Managerin bei der Content Marketing Agentur Evernine
Mit Einführung eines neuen Liefer-Management-Systems hat das Unternehmen logismo seine Prozesse verschlankt - sowohl im Back-Office-Bereich als auch beim Workflow von Fahrern und Monteuren. Die Erfolge können sich sehen lassen.

Logismo, ein international ausgerichteter Logistikdienstleister mit Hauptsitz in Pfullendorf, hat sich auf den Transport von Neumöbeln spezialisiert. Ziel von logismo waren eine vollständige Abdeckung der Prozesskette - vom Band des Herstellers bis zum Empfänger - sowie die Sicherstellung der höchsten Qualität beim Transport. Denn Verspätungen bei der Lieferung, unvollständige, falsche oder beschädigte Packstücke haben Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette und führen nicht zuletzt auch zu unnötigen Mehrkosten.

Logismo hat sich für die Einführung einer mobilen Datenkommunikationslösung entschieden, ein Tracking- und Tracing-System, das ein lückenloses Liefer-Management sicherstellt und die Bereiche Auftragsabwicklung, Logistik und Warenwirtschaft durchgängig miteinander verknüpft. Bei der Auswahl des Lösungs- und Integrationspartners erhielt Acteos den Zuschlag. Das in Gilching bei München ansässige Systemhaus hat sich auf Supply-Chain-Management (SCM)-Lösungen zum Erfassen, Verarbeiten und Auswerten unternehmensspezifischer Daten mit mobilen Endgeräten spezialisiert.

Die Implementierung der neuen Lösung startete Ende 2005 und dauerte gut ein Jahr. Nach der Einbindung des neuen Systems wurde ein logismo-Mitarbeiter von Acteos innerhalb von zwei Tagen geschult. Dieser fungierte anschließend als "Super-User" und übernahm als Multiplikator die Schulung aller logismo-Mitarbeiter, die die neue Lösung nutzen.

Der neue Prozessablauf

Vor dem Beladen des Lkw melden sich die Fahrer zunächst am mobilen Motorola-Handheld MC9094-K an und erfassen die Zählerstände des Fahrzeugs (Tacho und On-Board-Unit - OBU). Über eine Drop-Liste wird beim Beladen der Status der übernommenen Container erfasst, zum Beispiel, ob er verplombt oder beschädigt ist. Mit den Informationen über die Packstücke werden automatisch auch alle Tour- und Auftragsdaten an das mobile Endgerät übertragen, also Route, Empfänger, Stoppreihenfolge und Packstückdaten.

Anschließend erfolgt die Abfahrt zum ersten Stopp. Über das Handheld können die Fahrer Detail-Infos wie die Liste der Packstücke für die erste Zieladresse mit Anzeige von Artikelnummer und Artikeltext abrufen. Vor der Entladung haben sie die Möglichkeit, sich alle erforderlichen Entladehilfsmittel wie Rollwagen oder Möbelhund anzeigen zu lassen, wobei beim Entladevorgang alle Packstücke mittels Scanner mit der Soll-Auftragsliste abgeglichen werden; das Entladen nicht zur Kommission gehörender Packstücke wird verweigert. Der Packstückstatus wie "Packstück nicht gefunden", "später gefunden", "beschädigt im Container" oder "beschädigt beim Entladen" wird ebenfalls erfasst. Mangelhafte Ware wird wieder mitgenommen oder als Retoure zu einem anderen Zeitpunkt abgeholt. Mittels der eingebauten CCD-Kamera im Endgerät kann die Beschädigung auch als Bilddokument erfasst werden, wobei das Bild auf dem Entladeprotokoll erscheint. Die automatische Übertragung der Daten an logismo ermöglicht eine zeitnahe Nachlieferung an den Kunden. Am Ende des Entladevorgangs erfolgt die Prüfung, ob "alle Packstücke entladen" und ob gegebenenfalls Packstücke fehlen oder fehlerhaft sind.

Im Unterschriften-Fenster des PDA quittiert der Kunde zum Ende des Liefervorgangs den Empfang der Ware. Dieser elektronische Beleg kann dem Kunden per Fax- oder E-Mail-Versand unmittelbar zugestellt werden.