DZ-Bank: Mehr Partnervielfalt
Das ist kein Einzelfall: Die DZ-Bank hatte ihre IT 2007 für die Dauer von drei Jahren an die Lufthansa Systems ausgelagert. Die Kranich-Tochter änderte später ihr Geschäftsmodell und zog sich aus der Bankenbranche zurück, an einer Verlängerung des Deals im Jahr 2010 hatte sie kein Interesse. Das nahm die Genossenschaftsbank zum Anlass, sich von ihrer Single-Vendor-Strategie zu verabschieden. Heute sind Atos Origin, T-Systems und GAD die wichtigsten IT-Partner, zudem werden Teilaufgaben wieder intern erledigt. "Durch die neu definierte Sourcing-Strategie wurde es erforderlich, das Personal aufzustocken", schilderte Harald Merz, Gruppenleiter IT-Controlling und -Provider-Steuerung bei der Bank, eine wichtige Erkenntnis aus dem Projekt.
Eon: Früh starten
Erfahrene Consultants und Anwender raten dazu, vor dem Start des Auslagerungsprojekts eine Retained Organisation aufzubauen, um schon den Übergabeprozess gestalten und begleiten zu können. Zum überzeugten Verfechter einer selbstbewussten IT, die sowohl im Umgang mit den internen Kunden als auch mit externen Providern Anfragen, Bedarf, Lieferung und Probleme professionell bewerten, verwalten und koordinieren kann, zählt Edgar Aschenbrenner. Der CIO von Eon war zuvor Outsourcing-Chef bei HP Deutschland und hat in dieser Funktion die andere Seite einer Partnerschaft kennen gelernt: "Ich habe zu Hause eine lange Liste aller Fehler, die man im Outsourcing machen kann, und ich mache täglich mein Häkchen dort, wo wir Probleme umschiffen konnten. Ganz wichtig ist es, frühzeitig eine Retained Organisation zu installieren", betonte Aschenbrenner vor dem Auditorium. Der Energiekonzern hat seine gesamte IT im vergangenen Jahr an Hewlett-Packard und T-Systems übergeben und zugleich die interne Organisation grundlegend überarbeitet.