Retained Organisation

Lücke im Sourcing-Zentrum

07.06.2011
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

ProSiebenSat1: Interne IT ausgebaut

Andreas König, ProSiebenSat1: "Wir hatten anfangs sehr wenig eigene Leute für den IT-Umbau, so dass wir Personal aufbauen mussten"
Andreas König, ProSiebenSat1: "Wir hatten anfangs sehr wenig eigene Leute für den IT-Umbau, so dass wir Personal aufbauen mussten"
Foto: Bitkom

In diesem Spannungsfeld ist eine selbstbewusste, kompetente, erprobte, interne IT-Organisation erfolgsentscheidend. Leider ist die nicht selbstverständlich: Auslagerungsabkommen, die heute zur Ablöse oder Verlängerung anstehen, wurden oft unter strengem Kostendiktat verabschiedet. Eine fachlich, betriebswirtschaftlich und technisch versierte sowie personell gut besetzte Retained Organisation war nicht vorgesehen, um die ehrgeizigen Kostenziele nicht zu gefährden.

Entsprechende Erfahrungen hat auch der Medienkonzern ProSiebenSat1 gemacht. Vor drei Jahren wurden sämtliche IT-Aktivitäten an IBM ausgelagert, um mit Hilfe von Standards und Skaleneffekten die Ausgaben rigoros zu senken. Recht schnell hatten sich aber die Schwerpunkte verschoben: Heute zählen neben Kostenkontrolle und Flexibilität vor allem Schnelligkeit und Qualität zu den wichtigsten Orientierungspunkten. Unter der Leitung von CIO Andreas König wurden das bestehende Outsourcing-Verhältnis den neuen Prioritäten angepasst und wichtige Funktionen zurück ins Haus geholt. Governance, Projekt-Management, IT-Architektur, Business-Analyse sowie Reporting und Controlling erachtet König als strategische interne Aufgaben. "Den inhaltlichen Umbau unserer IT haben wir weitgehend selbst verantwortet. Allerdings hatten wir anfangs sehr wenig eigene Leute, so dass wir Personal aufbauen mussten", räumte der IT-Manager in seiner Keynote-Ansprache auf dem Kongress ein.