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Lucent will weitere 8000 Stellen abbauen

24.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der TK-Ausrüster Lucent Technologies will nach dem neunten Quartalsverlust in Folge zur Kostensenkung weitere 7000 Mitarbeiter entlassen. Zusätzliche 1000 Stellen beabsichtigt die Company durch natürlichen Abgang sowie die Auslagerung und den Verkauf von Geschäftsbereichen einzusparen. Unter dem Strich sollen bis Jahresende 15 Prozent der Ende Juni rund 53.000 Jobs abgebaut werden. Für die geplanten Maßnahmen hat Lucent bereits im aktuellen Berichtsquartal Kosten in Höhe von 808 Millionen Dollar abgeschrieben.

Das Unternehmen aus Murray Hill, New Jersey, wies für das Ende Juni abgelaufene dritten Geschäftsquartal 2002 ein Nettodefizit von 7,91 Milliarden oder 2,31 Dollar pro Aktie aus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Lucent ein Minus von 3,24 Milliarden Dollar oder 95 Cent je Anteil geschrieben. Ursache für das hohe Defizit war unter anderem eine Sonderbelastung von 5,83 Milliarden Dollar. Außerdem brach der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um rund die Hälfte von 5,89 Milliarden auf 2,95 Milliarden Dollar ein. Patricia Russo, CEO des Unternehmens, hofft weiterhin mit einer Stabilisierung des Marktes. Wann diese stattfinden soll und die angeschlagenen TK-Konzerne ihre Investitionszurückhaltung aufgeben, ist jedoch unklar. Laut Russo kehrt Lucent Ende des kommenden Geschäftsjahres in die schwarzen Zahlen zurück. Allerdings werden dazu mindestens 3,5 Milliarden Dollar Umsatz bei einer Bruttogewinnspanne von 30 Prozent benötigt. Im aktuellen

Berichtszeitraum lag die Bruttomarge bei 24 Prozent. (mb)