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Lucent schreibt neun Milliarden Dollar Verlust

23.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die jüngsten Restrukturierungsmaßnahmen bescherten dem angeschlagenen Netzwerkausrüster Lucent Technologies in seinem viertes Fiskalquartal ein Nettodefizit von 8,8 Milliarden Dollar oder 2,59 Dollar je Aktie. Die Sonderbelastungen inklusive anderer Abschreibungen schlugen dabei mit acht Milliarden Dollar zu Buche. Im vergleichbaren Vorjahresquartal lag der Nettoverlust bei 484 Millionen Dollar oder 14 Cent pro Anteilschein. Ohne Berücksichtigung der einmaligen Aufwendungen erzielte Lucent ein Minus von 27 Cent je Aktie. Analysten hatten nach einer Umfrage von First Call/Thomson Financial ein Defizit von 23 Cent pro Anteilschein erwartet. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar und blieb ebenfalls hinter den Prognosen (5,44 Milliarden Dollar) der Marktexperten zurück.

Seit Beginn des Geschäftsjahres 2001 hat das in Murray Hill, New Jersey, ansässige Unternehmen rund 46.000 seiner ursprünglich 123.000 Mitarbeiter entlassen. Bis zum zweiten Fiskalquartal 2002 will Lucent seine Angestelltenzahl auf 57.000 bis 62.000 reduzieren.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2001 meldete Lucent einen Nettoverlust von 16,2 Milliarden Dollar. Im Vorjahr machte die Company noch einen Profit von 1,2 Milliarden Dollar. Die Einnahmen gingen im Jahresvergleich von 28,9 auf 21,3 Milliarden Dollar zurück.

Für das erste Fiskalquartal 2002 erwarten die Analysten durchschnittlich einen Pro-forma-Verlust von 15 Cent je Aktie und einen Umsatz von 4,7 Milliarden Dollar. Im zweiten Vierteljahr gehen die Marktexperten von einem operativen Defizit von elf Cent pro Anteilschein und erneut Einnahmen von 4,7 Milliarden Dollar aus.