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Lucent macht 40 Prozent weniger Umsatz

22.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der US-Netzwerkausrüster Lucent Technologies hat in seinem zweiten Geschäftsquartal einen Umsatz von 3,5 Milliarden Dollar ausgewiesen. Das sind 40 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Den durch hohe Restrukturierungskosten im vergangenen Jahr belasteten Nettoverlust konnte das Unternehmen zwar von 3,7 Milliarden Dollar oder 1,09 Dollar je Aktie auf 495 Millionen Dollar oder 16 Cent pro Anteilschein reduzieren, blieb mit seinem Pro-Forma-Ergebnis jedoch hinter den Prognosen der Analysten zurück. Ohne Sondereinnahmen verzeichnete Lucent ein Defizit von 631 Millionen Dollar oder 20 Cent je Aktie, während die Wallstreet im Durchschnitt ein Minus von 17 Cent pro Anteilschein erwartet hatte.

Da die Marktlage nach wie vor sehr unsicher sei, wollte Lucents Finanzchef Frank D'Amelio keine Prognose für das laufende dritte Geschäftsquartal abgeben. Er erklärte lediglich, dass man bei unveränderter Umsatzentwicklung von einer leichten Ergebnisverbesserung gegenüber dem zweiten Geschäftsquartal 2002 auf Pro-Forma-Basis ausgehe.

Lucent bestätigte zudem frühere Berichte, wonach weitere 6000 Mitarbeiter bis zum Jahresende entlassen werden sollen. Inzwischen beschäftigen die Netzwerker aus Murray Hill, New Jersey, noch rund 56.000 Angestellte - 23.600 Stellen wurden bis dato gestrichen.

Gleichzeitig teilte das US-Unternehmen mit, inzwischen sei die finanzielle Grundlage für die komplette Auslagerung der ehemaligen Glasfasersparte Agere Systems gelegt. Ab dem 1. Juni will Lucent nun damit beginnen, seinen verbleibenden Agere-Anteil von 58 Prozent abzustoßen. Diese ursprünglich für März geplante Transaktion musste verschoben werden, da die Netzwerkfirma die Bedingungen der kreditgebenden Banken nicht erfüllt hatte. (ka)