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Lucent lagert schwächere Geschäftszweige aus

02.03.2000
Aktien steigen um 15 Prozent

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Lucent Technologies wird seine Geschäftseinheiten, die zu langsam wachsen, in eine eigene Firma auslagern. Mit diesem Schritt wollen sich die Netzwerker aus Murray Hill, New Jersey, mehr auf das boomende Geschäft mit drahtlosen Telefon- und Internet-Ausrüstungen konzentrieren.

In das neue Unternehmen, dessen Name noch nicht feststeht, werden Lucents PBX-Einheit, die Switching-Technologien für Telefonsysteme von Unternehmen liefert, das Systimax-Geschäft, das Büros verkabelt, und die LAN-Einheit (Local Area Network) eingehen. Die neue Tochter wird jährlich rund acht Milliarden Dollar umsetzen, 34 000 Mitarbeiter beschäftigen und mehr als 90 Prozent der Fortune-500-Firmen zu ihrer Klientel zählen. Die Position des Presidents und CEOs (Chief Executive Officer) geht an Donald Peterson, bisher Finanzchef von Lucent. Der ehemalige Lucent-Chairman Henry Schacht abermals in der Stellung als Chairman für das neue Unternehmen tätig sein. James Lusk wurde zum Interims-CFO (Chief Financial Officer) berufen. Lucent-Chef Richard McGinn zufolge soll die neue Company nicht an die Börse gebracht werden.

Lucent war aufgrund seiner zuletzt weniger überzeugenden Unternehmensergebnisse unter Druck geraten. In ihrem ersten Geschäftsquartal, das am 31. Dezember 1999 endete, hatten die Netzwerker einen 23-prozentigen Gewinnrückgang gemeldet (CW Infonet berichtete).

Die Börse reagierte äußerst positiv auf die Auslagerungspläne: Die Lucent-Aktie stieg gestern um 8,75 Dollar oder 15 Prozent und notierte zum Börsenschluss bei 68 Dollar (New York Stock Exchange).