Evolution ja, Revolution nein

LTE – die Zukunft des Mobilfunks?

12.11.2009
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Schneller Durchbruch für LTE?

LTE-fähige Endgeräte haben inzwischen die Größe eines USB-Sticks erreicht.
LTE-fähige Endgeräte haben inzwischen die Größe eines USB-Sticks erreicht.
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Die digitale Dividende könnte also den schnellen Durchbruch für LTE in Deutschland bringen. Von den Hoff geht davon aus, dass die Mobilfunktechnik bereits im zweiten Halbjahr 2010 nutzbar sein wird. Basisstationen stünden schon jetzt zur Verfügung, am längsten würde es dauern, die Technik auszutauschen. Netzausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) hat bereits Equipment vorgestellt, das sich per einfaches Software-Update von HSPA auf LTE umstellen lässt. Im internationalen Vergleich wird wohl Telia Sonera das Rennen machen. Der schwedische Carrier hat angekündigt, bereits Anfang 2010 ein LTE-Netz in Betrieb zu nehmen. Insgesamt wollen im kommenden Jahr weltweit 14 Carrier mit der 3,9G-Technik starten.

Auch die Verfügbarkeit von Endgeräten dürfte kein großes Problem darstellen. Der schwedische Netzausrüster Ericsson demonstrierte unlängst in Stockholm die Kompatibilität eines kommerziellen USB-LTE-Sticks von Samsung mit einer Sendeanlage. Passende Handys kommen später, werden jedoch angesichts der angespannten Marktsituation auch nicht lange auf sich warten lassen.

Hersteller wie Nokia brächten schnell eine LTE-fähige Produktreihe heraus, schätzt von den Hoff. Einziges Problem sei, dass die Technik je nach Region in ganz unterschiedlichen Frequenzbereichen genutzt werde.

Auch Thomas Nindl, Director Business Development bei Qualcomm Germany, erwartet einen "Bandsalat", der die LTE-Einführung bremsen werde. Sein Unternehmen habe geeignete Funkchips entwickelt und koordiniere jetzt mit den führenden Netzbetreibern entsprechende Lösungen, je nachdem, welche Frequenzen für LTE eingesetzt würden. Die Unterstützung von drei bis fünf Bändern sei dabei durchaus machbar, darüber hinaus sei das Ganze eine physikalische Frage, da die Chipbauer bezüglich der Anzahl der Geräteantennen örtlich und räumlich eingeschränkt seien.