Erfolgreiche Abwerbung von Daimler, DEC, HP und Kienzle:

LSK-Experten wechseln zur Industrie

15.09.1988

STUTTGART (cmd) - Das Stuttgarter Innenministerium, seit kurzem verantwortlich für die Umsetzung des zum Teil heftig umstrittenen Landessystemkonzepts (LSK), leidet unter beträchtlichem DV-Know-how-Abfluß: Vier der fünf Mitglieder des Projekt-Teams, darunter die Leiterin Heike von Benda, haben bei der Industrie angeheuert.

Den größten Sprung nach oben auf der Karriereleiter macht zweifellos Frau von Benda: Die diplomierte Mathematikerin und Chemikerin mit doppeltem Doktortitel wechselt im Dezember zur Daimler Benz AG und wird in Ulm deren neues Forschungszentrum mit den Schwerpunkten Informationstechnik, Energie- und Stoffumwandlung sowie Technikfolgen-Forschung aufbauen.

"Das ist eine einmalige Aufgabe, praktisch bei null anzufangen, mehrere hundert Leute einstellen zu können, kreativ in der Forschung tätig zu sein und Forschungsmanagement zu betreiben", umreißt die Noch-Leiterin der Stabstelle für Information und Kommunikation die Gründe für ihre berufliche Veränderung. Mit dem DV-Bereich des Autokonzerns werde sie natürlich eng zusammenarbeiten, doch sei ihre Tätigkeit vor allem zukunftsorientiert.

Drei ihrer vier bisherigen Mitarbeiter haben bereits der baden-württembergischen Landesverwaltung Ade gesagt und verdingen sich jetzt bei DEC, Hewlett-Packard und Mannesmann-Kienzle - drei von mehreren DV-Lieferanten, die sich bisher schon wesentliche Aufträge im Rahmen des Landessystemkonzepts sichern konnten.