Hot Swap ja, logische Partitionierung nein

Lowend-Modell für P-Series

06.06.2003
SAN FRANCISCO (IDG) - IBM hat die Umstellung seiner P-Series-Maschinen auf Power-4+-Prozessoren abgeschlossen. Als letztes der Risc-Systeme wurde nun das Einstiegsmodell "p615" aufgerüstet.

Seit Big Blue im November 2002 das Midrange-System "p650" auf den Markt brachte, hat der Konzern nach und nach alle Rechner seiner Unix-Server-Linie mit dem Power 4+ bestückt. Dieser Prozess wird nun mit dem e-Server p615 beendet, der die in die Jahre gekommene Ein- beziehungsweise Zwei-Prozessor-Maschine "p610" ablöst.

Im Gegensatz zum Vorgängermodell können Anwender beim p615 im laufenden Betrieb PCI-Peripheriegeräte austauschen (Hot Swap) oder fehlerhafte PCI-Slots abschalten, ohne deshalb das gesamte System lahm legen zu müssen. Außerdem unterstützt der neue P-Series-Rechner jetzt mit dem Feature "Chipkill Memory" eine Technik, die im Falle eines Fehlers im Systemspeicher diesen löscht und somit eine Ausweitung des Problems verhindert.

Fehlanzeige heißt es beim p615 jedoch in Sachen logische Partitionierung. Kunden, die gleichzeitig mehr als ein Betriebssystem einsetzen wollen, müssen das nächsthöhere Modell "p630" ins Auge fassen.

Nach Ansicht von Gordon Haff, Analyst bei Illuminata, verschafft sich IBM mit dem Rechner vor allem beim internen Speicher einen Vorsprung gegenüber den Konkurrenten Sun Microsystems und Hewlett-Packard. Allerdings ist es seiner Meinung nach unklar, ob dieser Leistungsvorteil für viele Anwendungen überhaupt von Relevanz ist. Das System könnte laut Haff aber helfen, IBMs Position in kleinen und mittelständischen Unternehmen zu stärken, insbesondere im Einzelhandel, wo die IT-Administration eine Systemkonfiguration erzeugen, aber auf vielen Maschinen replizieren muss.

Der Server ist je nach Kundenwunsch entweder mit dem Betriebssystem AIX 5L 5.1 oder AIX 5L 5.2 erhältlich. In der günstigsten Ausführung als Ein-Prozessor-Maschine kostet der p615 nach Listenpreis 5740 Dollar. Er verfügt in dieser Konfiguration über ein 1-GB-Memory, 36 GB Speicher sowie jeweils einen 10/100-Mbit-Ethernet- und einen Gigabit-Ethernet-Port. Das System ist ab sofort erhältlich und unterstützt laut IBM sechs Ultra-SCSI-Anschlüsse. (pg)