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Lotus verschiebt Discovery Server erneut

30.03.2001
Zukunft der IBM-Softwaretochter weiter unklar

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBMs Softwaretochter Lotus Development hat die zweite Komponente ihres Knowledge-Management-Systems (Codename "Raven") erneut verschieben müssen. Der "Discovery Server" kommt mit einem Monat Verzögerung, weil einige Profiling-Fähigkeiten noch nachgebessert werden. Im vergangenen Januar hatte Lotus-Chef Al Zollar den Discovery Server bereits auf März vertagt und dabei erklärt: "Ich weiß, dass das Produkt überfällig ist." Die erst jetzt entdeckten Probleme seien nicht vorhersehbar gewesen, erklärte Lotus´ Vice President Scott Cooper. Erst im Betatest bei Anwendern habe man festgestellt, dass Experten falschen Kategorien zugeordnet worden seien. Nun arbeite man unter Hochdruck an neuen Algorithmen.

Unterdessen hat IBM gestern europäischen Medienberichten widersprochen, der Konzern wolle - wie in der Vergangenheit bereits mehrfach gemutmaßt - Lotus als Marke und Firma sterben und voll im eigenen Softwarebereich aufgehen lassen. "Es ist noch keine Entscheidung darüber gefallen, wie wir mit Lotus weitermachen", erklärte Tim Occleshaw, European Marketing Manager bei Big Blue. "Eine Integration von Lotus ist eine Möglichkeit, aber wir prüfen weiterhin auch andere Szenarien."