Ami Pro wird als offizielles IBM-Produkt vertrieben

Lotus steigert Umsatz und baut Kooperation mit IBM aus

27.03.1992

HANNOVER (CW) - Die Lotus Development Corp. konnte ihren Umsatz im dritten Quartal 1991/92 um 37 und ihre Erlöse um 151 Prozent steigern Außerdem gab die Lotus Development GmbH eine weitere Vereinbarung mit der IBM Deutschland bekannt, die den Rechnerproduzenten berechtigt, "Ami Pro" wie eine eigene Software zu vertreiben.

Bislang gilt die Vereinbarung nur in Deutschland. Nach Aussage eines IBM-Vertreters bedeutet die Übernahme von Ami Pro auch, daß die Textverarbeitung der IBM, "PC-Text", nicht weiterentwickelt wird. Dabei soll die Version 4 noch ausgeliefert, die Entwicklungsarbeit an der nächsten Version jedoch eingestellt werden. Ami Pro steht dagegen laut Lotus noch in diesem Jahr in der OS/2-Version zur Verfügung und soll die volle 32-Bit-Funktionalität von OS/2, Version 2, nutzen.

Mit der Entscheidung für das Lotus-Produkt verstärkt die IBM ihre Verbundenheit mit Lotus Bereits 1991 war die Groupware-Anwendung "Notes" als integraler Bestandteil der IBM-LAN basierten Office Strategie angekündigt worden.

Offenbar hat der Schulterschluß mit dem blauen Riesesn keine negativen Auswirkungen auf die Geschäfte. Immerhin konnte die Lotus Corp. ihren Umsatz im dritten Quartal des Geschäftjahres 1991/92 um 37 Prozent auf weltweit 220 Millionen Dollar steigern. Die Erlöse sind nach eigenen Angaben um 151 Prozent auf 21,5 Millionen Dollar gestiegen. Die für Zentraleuropa zuständige Lotus Development GmbH erzielte 1991 einen Umsatz von rund l00 Millionen Mark, was einer Steigerung von 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht Laut Willy Söhngen, Director General Europe von Lotus, ist für 1992 ein Wachstum von 45 Prozent geplant .