ID-Management, Deduplizierung, Directory

Lotus Notes 8.5 eliminiert alte Schwachstellen

02.03.2009
Von Otto Förg

Erweiterte Client-Auswahl

IBM Lotus verfolgt das Ziel, seine Messaging- und Collaboration-Produkte auf möglichst allen relevanten Betriebssystemen verfügbar zu machen. Die seit Anfang 2009 lieferbare Version 8.5 des auf Eclipse basierenden Notes-Clients, auch "Standard Client" genannt, wird neben den bislang unterstützten Betriebssystemen (Windows XP und Vista, Red Hat, SuSE und Citrix 32-Bit) nun auch für Mac OS/X 10.5, Ubuntu 8.04 und die 64-Bit-Version des "Citrix Presentation Server" (neuerdings "XenApp") angeboten. Die unvollständige Citrix-Unterstützung war bislang für einige Unternehmen ein Hinderungsgrund für das Upgrade auf Notes 8. IBM hat sich auf der Anwenderkonferenz Lotusphere 2009 darauf festgelegt, künftige Releases für alle unterstützten Betriebssysteme zeitgleich herausbringen zu wollen.

An der ersten Ausgabe von Notes 8 wurde häufig die schlechte Performance bemängelt, wofür im Wesentlichen das Rahmenwerk Eclipse verantwortlich zeichnet. Seither hat IBM kontinuierlich daran gearbeitet, die Ausführungsgeschwindigkeit zu verbessern. Mit der Version 8.0.2 wurde bereits die Dauer des Programmstarts um 50 Prozent verkürzt, der Nestart bei laufendem Betriebssystem sogar um 75 Prozent und die Antwortzeiten um 15 Prozent. Der opulente Speicherverbrauch der Eclipse-Plattform konnte um 25 Prozent zurückgefahren werden und die Version 8.5 bringt eine weitere Verbesserung der Restart- und Antwortzeiten.

Fortschritte im Detail

Notes 8.5 ist gegenüber 8.0 kein revolutionär neuer Client, bringt aber viele Einzelverbesserungen. Dazu gehört zum Beispiel Drag and Drop, das Anwender aus anderen Programmen kennen und in Lotus Notes bei diversen Aktionen schon lange vermisst haben. Nun können etwa für die Mail-Adressierung aus der Sametime-Kontaktliste heraus Namen in die Felder "An:" beziehungsweise "Kopie:" gezogen oder zwischen diesen verschoben werden. Die Type-ahead-Funktion bietet außerdem beim Eingeben in die Adressfelder sämtliche bekannte Mail-Adressen eines Empfängers an.

Lotus Notes kann nun auch externe Kalender einbetten und so eine zentrale Sicht auf mehrere Terminplaner bieten
Lotus Notes kann nun auch externe Kalender einbetten und so eine zentrale Sicht auf mehrere Terminplaner bieten

Der Notes-Kalender kann nun auch andere Zeitplaner in eingebetteter Form ("Kalender Overlay") anzeigen. Zur Auswahl stehen derzeit die Kalender von Notes, Teamroom und Google Calendar, iCalendar-Feeds sowie Kalenderansichten beliebiger anderer Notes-Applikationen. Der Anwender hat die Wahl, ob ein eingebetteter Kalender auch offline oder für den Zugriff über mobile Geräte verfügbar sein soll.

Vielfalt bei Web- und Handy-Anbindung

Der Web-Zugriff auf das Domino Messaging firmiert jetzt wieder unter seinem früheren Namen "iNotes", das in mehreren Varianten zur Auswahl steht: Der "Full Mode” entspricht nahezu uneingeschränkt dem Notes Standard-Client einschließlich Widgets und Kalender-Overlays. In den schnelleren "Lite Mode” kann gewechselt werden, wenn die Verbindungsqualität schlechter ist oder man nur mit Mail und Kalender arbeiten möchte, und dabei auf Sametime, "Quickr"-Integration, Aufgabenverwaltung, verschiedene Kalenderansichten, Kalender-Overlays oder Widgets verzichten kann.

Für den Web-Zugriff existiert nun ein "Lite Mode”, der sich auf Mail und Kalender beschränkt.
Für den Web-Zugriff existiert nun ein "Lite Mode”, der sich auf Mail und Kalender beschränkt.

Speziell für das iPhone wurde "iNotes Ultralite” entwickelt. Dabei handelt es sich um eine optisch und von der Bedienung her durchaus gelungene Lösung für den Zugriff auf Mail, Kalender und Kontakte, die allerdings in mehreren Punkten nicht den Erwartungen der iPhone-Anwender entspricht. Es funktioniert nur online, ist also abhängig von der Verbindungsqualität, es kennt keine Push-Mail und führt so möglicherweise zu höheren Roaming-Kosten, außerdem bedient es nicht die iPhone Standardmodule für Mail, Kalender und Kontakte.

Der Traveler plus ActiveSync sollen auf dem iPhone zukünftig als Alternative zu iNotes Ultralite dienen.
Der Traveler plus ActiveSync sollen auf dem iPhone zukünftig als Alternative zu iNotes Ultralite dienen.

Es gibt mit dem "Traveler" zwar ein eigenes Lotus-Produkt für das Arbeiten mit mobilen Geräten, das Windows Mobile und Nokia-Geräte unterstützt, aber eben nicht das iPhone. IBM erkennt mittlerweile die Bedeutung des iPhone für Business-Anwender an und möchte künftig für den Traveler Microsofts "ActiveSync" in Lizenz nehmen. Auf dieser Basis kann noch in diesem Jahr mit der Verfügbarkeit einer Push-Mail-Lösung für das iPhone in Domino-Umgebungen gerechnet werden.