Lotus kooperiert mit fuehrenden Carriern Elf Telecoms planen Aufbau eines weltweiten Notes-Netzes

13.10.1995

GENF (CW) - Die Lotus Development Corp. gab auf der Telecom in Genf bekannt, dass elf Carrier kuenftig ueber ein weltweites Netz Dienstleistungen anbieten wollen, die auf der Lotus-Groupware Notes basieren.

Die beteiligten Telecoms wollen das kommende Release 4.0 in Lizenz nehmen und dafuer entsprechende Applikationen entwickeln. Darueber hinaus vereinbarten die Carrier Interoperabilitaetsstandards, um ihre Netze zu einem globalen "Notes Public Network" zu verbinden.

Marktbeobachter werten die neue Allianz als einen weiteren Versuch von Lotus, Notes endlich auf breiter Basis als Plattform fuer Multimedia-Zusammenarbeit und -Kommunikation zu etablieren. An Applikationen sind dabei Dienstleistungen wie Videokonferenzen, Electronic Publishing und Electronic Commerce vorstellbar.

Zu den Mitgliedern der Allianz gehoeren die Lotus-Mutter IBM sowie AT&T, der amerikanische Notes-Partner der ersten Stunde, der den Betrieb der AT&T Network Notes bereits im letzten August aufnahm.

Mitglieder der Lotus-Allianz sind ausserdem British Telecom, Compuserve Inc., Deutsche Telekom, Nippon Telegraph and Telephone Corp., Telstra of Australia, Telecom Italia, Telecom Malaysia, US West, Unisource NV, Schwedens Telia, die Schweizer Telecom PTT sowie Spaniens Telefonica SA.

In bezug auf die Implementierung der Notes-Dienstleistungen haben sich die Partner bisher auf keinem Zeitrahmen verstaendigt. Allerdings gaben bereits einige Carrier in Genf einen groben Fahrplan fuer die Einfuehrung entsprechender Services bekannt. So will die Deutsche Telekom im ersten Halbjahr 1996 Notes-basierte Applikationen wie "Telelearning" und "Teleworking" testen. Damit plant die Telekom Guenter Weick, Vorstand des Geschaeftsbereiches Multimedia, zufolge, "in Klassenzimmern das vernetzte Lernen einzufuehren oder Design-Center der Automobilindustrie in die Lage zu versetzen, Daten und Grafiken ueber Notes-basierte Applikationen auszutauschen".

British Telecom dagegen testet seit zwei Jahren Notes-Dienste in ihrem Netz und will diese demnaechst in Grossbritannien und Australien anbieten. Japans NTT hat ebenfalls bereits konkrete Plaene in Sachen Notes-Netz. Der Carrier will Unternehmen, die Notes zur Datenspeicherung und zum Retrieval benoetigen, dedizierte Leitungen und landesweit verteilte Server bereitstellen. Diese Dienstleistungen sollen ab 1996 zur Verfuegung stehen.

Keine Angaben machten die beteiligten Partner darueber, welche technischen Massnahmen sie einleiten muessen, um ihre Netze zu einem globalen Notes-Netz zu verbinden.