Versionen für Unix und VMS lassen auf sich warten:

Lotus kann 1-2-3-Pläne nicht umsetzen

07.07.1989

MENLO PARK (IDG) - Ein Jahr nach der Ankündigung von Lotus, das Spreadsheet-Programm 1-2-3 für die Unix-Welt und VMS zugänglich zu machen, gibt es noch immer keine klaren Aussagen, wann mit entsprechenden Versionen zu rechnen ist. Auch die angekündigte IBM-Mainframe-Version läßt noch auf sich warten.

Frank Moss, Vice President der Lotus Corporation, sagte in einem lnterview mit der CW-Schwesterpublikation Infoworld, daß Lotus für die geplante Unix-Version an den ersten Allianzen mit großen Unix-Häusern schmiede. Man stünde sowohl mit Entwicklungshäusern als auch mit Distributoren in Verhandlung. Nac h wie vor würde das Unternehmen daran arbeiten, seinen Verkaufshit 1-2-3 auch in die DEC- und IBM-Großrechnerwelt zu portieren.

Lotus versuche, so Moss weiter, sein Programm für jede angestrebte Systemumgebung zu optimieren. Für eine DEC/VMS-Version müsse man 1-2-3 für die All-in-one-Umgebung, das Decnet und DCL modifizieren. Für den Betrieb auf Unix-Plattformen arbeite Lotus an einer Version, die gleichermaßen TCP/IP-Protokolle und das NFS-File-Sharing unterstützt. Ziel von Lotus sei ein 1-2-3-Release, das es dem Anwender ermöglicht, die Spreadsheets samt Datenbestand in mehreren Systemumgebungen und unter verschiedenen Benutzerschnittstellen, wie Motif oder Open-Look, zu benutzen.

Die ebenfalls seit langem angekündigte Version 3 des Kalkulationsprogrammes wird nach Angaben von Lotus ab dem dritten Quartal dieses Jahres ausgeliefert. Das Release läßt sich auf PCs einsetzen, die mit den Prozessor 80286 oder 80386 ausgerüstet sind und mindestens über 640 KB RAM verfügen. 1-2-3 3.0 ist als Standard-, Server- oder Node-Version in den Sprachen Deutsch, Italienisch, Schwedisch, Spanisch und Niederländisch lieferbar.