Abkommen mit Real Networks

Lotus erweitert Notes um Streaming-Technologie

23.10.1998

Vor rund einem halben Jahr unternahm die IBM-Tochter schon einen Anlauf, um Tools privater Web-Surfer für das Geschäftsleben hoffähig zu machen. Unter dem Sammelbegriff "Sametime" will sie Online-Chat und Konferenzsoftware in die hauseigene Groupware einbauen. Dazu übernahm Lotus die Firmen Databeam Corp. und Ubique Ltd. (siehe CW 22/98, Seite 3).

Auf der Domino Developer Conference in Palm Springs gab die IBM-Tochter nun Pläne preis, den dokumentenzentrierten Ansatz von Groupware um zusätzliche Multimedia-Fähigkeiten zu ergänzen. Nach einem Abkommen mit Real Networks sollen die Produkte "Real Player G2", "Real Encoder G2" sowie "Real Server G2, Workgroup Edition" mit Notes und Domino verschmolzen werden. Die technische Integration leistet dabei IBMs Java-basierte Middleware "Hotmedia Connect". Für Notes-Entwickler soll der Zugriff auf solche Multimedia-Inhalte transparent, also mit Bordmitteln des Groupware-Systems möglich sein.

Die Streaming-Produkte sollen in die Versionen 4.6 und 5.0 von Notes/Domino eingebaut werden. Unklar ist derzeit noch, auf welchen Plattformen Lotus diese Multimedia-Unterstützung bieten will. Real Networks kann sowohl auf dem Client als auch dem Server mit einer Reihe von Betriebssystem-Versionen aufwarten, neben den Windows-Ausführungen auch mit solchen für OS/2 und diverse Unix-Derivate. Nicht unterstützt werden allerdings die IBM-eigenen OS/390 und OS/400, die Big Blue seit einiger Zeit als Notes-Plattformen propagiert.