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LogicaCMG streicht 800 Stellen mehr als geplant

06.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der im Dezember aus der Fusion zwischen Logica und CMG entstandene IT-Dienstleister LogicaCMG wird nun mehr Arbeitsplätze abbauen als ursprünglich geplant. Wie das britisch-niederländische Unternehmen mitteilte, sollen statt 1400 jetzt rund 2200 Stellen wegfallen, das entspricht 9,5 statt lediglich sechs Prozent der gesamten Belegschaft. LogicaCMG begründete den radikaleren Schnitt mit der anhaltend schwachen Nachfrage. Durch die Maßnahme sollen die Betriebskosten pro Jahr um 118 Millionen statt wie bisher geplant um nur 90 Millionen Euro sinken. Dadurch entstehen dem Unternehmen aber auch höhere Restrukturierungskosten.

In der Ende Dezember abgeschlossenen ersten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres hatte das Gemeinschaftsunternehmen vor Steuern und Sondereffekten einen Gewinn von knapp 80 Millionen Euro erzielt. Der Profit fiel damit acht Prozent niedriger als im vorangegangenen Halbjahr aus. Gleichzeitig wuchs die operative Gewinnspanne von 6,6 auf 6,7 Prozent, im Bereich IT-Services verbesserte sich die Marge um 0,3 auf 8,1 Prozent. Bedingt durch eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von rund 650 Millionen Euro verbuchte der IT-Dienstleister einen Nettoverlust von zirka 470 Millionen Euro. Der Umsatz ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zurück.

Neben der anhaltend schwachen Nachfrage nach Beratungs- und Systemintegrationsdiensten bereitet dem Unternehmen ein Loch von 54,6 Millionen Euro in der Pensionskasse Probleme. Finanzchef Seamus Keating zog in Betracht, dass die Finanzierungsraten nach einer neuen kompletten Bewertung erhöht werden müssen. In welchem Umfang dies geschehen müsse, sei jedoch noch nicht bekannt. (mb)