Logica verkauft Integrata

03.02.2009
Die Schulungstochter passt nicht mehr in die Geschäftsstrategie des IT-Dienstleisters.

Neuer Eigentümer von Integrata ist eine Investorengruppe aus den Managern Ingmar Rath, Gerhard Wächter und Andreas Dahmen sowie dem Private-Equity-Unternehmen Cornerstone Capital. Wächter war bereits von 1990 bis 2004 unter anderem als Geschäftsführer für den Schulungsanbieter tätig.

Integrata wurde bislang als Aktiengesellschaft unter dem Logica-Dach geführt. Der IT-Dienstleister hielt 91,04 Prozent der Anteile, die er nun verkauft hat. Ein Preis wurde nicht mitgeteilt. Bundesweit zählt Integrata etwa 140 Mitarbeiter und rund 1300 externe Trainer. Die Geschäftsentwicklung der Schulungstochter verlief laut Logica gut. Im Jahr 2007 konnte Integrata den Umsatz gegenüber 2006 um gut 16 Prozent auf 31,5 Millionen Euro verbessern. Für das Jahr 2008 liegen noch keine Zahlen vor. Die Tendenz sei positiv, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Integrata wurde bereits in den 60er Jahren in Tübingen gegründet und ging 1997 an die Börse. Ein Jahr später wurde das Unternehmen vom französischen IT-Dienstleister Unilog übernommen. 2006 folgte der nächste Eigentümerwechsel: Der britische Anbieter Logica kaufte Unilog. Heute will sich Logica auf das Kerngeschäft mit IT-Dienstleistungen im Geschäftskundenumfeld konzentrieren. IT-Schulungen gehören nicht dazu. Zudem sei die Steuerung der Tochter stets schwierig gewesen, weil sie als AG firmiere, teilte das Unternehmen mit.

Logica hat in Deutschland ein turbulentes Jahr hinter sich. Anfang 2008 hatten in der Niederlassung Ludwigshafen 70 Berater das Unternehmen verlassen und die eigene Beratung Let‚Äôs bridge IT gegründet. Der Aderlass hat Logica getroffen. Der deutsche Umsatz schrumpfte im dritten Quartal 2008 um vier Prozent auf 52 Millionen Euro. Die Finanzdaten für das vierte Quartal 2008 wurden noch nicht veröffentlicht. Im November plante Logica für die letzten drei Monate 2008 mit weiter rückläufigen Einnah-men. (jha)