Olivetti und Machines Bull machen Deal perfekt:

Logabax unter italienischem Einfluß

10.07.1981

PARIS (hh) - Zu einer Einigung über das Fortbestehen des französischen Computerherstellers Logabax gelangten die Administratoren und der Übernahme-Interessent Olivetti. In einer neuen Logabax ("Nouvelle Logabax") wird Olivetti 65 Prozent der Anteile halten. Die St. Gobain-Tochter Compagnie des Machines Bull übernimmt die restlichen 35 Prozent.

Nach Bekanntgabe des Verhandlungsergebnisses sind die Mitarbeiter der Logabax in einen Streik getreten, da sie einen Ausverkauf des Unternehmens befürchten. Den Streiken den hat sich auch einer der Direktoren des Unternehmens geschlossen.

"Logabax existiert in einem Jahr nicht mehr", so die Befürchtung der Mitarbeiter. Anzeichen dafür glauben die Betroffenen in verschiedenen Punkten der Abmachung mit dem neuen Besitzer zu sehen, So scheint die Schließung des Werkes Toulouse mit geplanten Entlassungen von über 400 Mitarbeitern auf eine konsequente Bereinigung der Produktpalette zu weisen. Das gegenwärtige Unternehmen wird nach einer Olivetti-Pressemitteilung aufgelöst und in eine "neue" Logabax-Gesellschaft überführt. Wörtlich heißt es: "Olivetti erklärt seine Bereitschaft, die gesamte Verantwortung der neuen Logabax-Gesellschaft zu übernehmen, und zwar innerhalb der Gesamtstrategien der Olivetti-Gruppe."

Die ausländischen Töchtergesellschaften der Logabax sollen geschlossen werden, da "Olivetti bereits auf dem internationalen Märkt präsent ist".

Nach Meinung des Geschäftsführers der deutschen Logabax-Tochter, Peter Kirchdorfer, ist allerdings die Situation der Auslandstöchter noch vollkommen offen, da Olivetti unabhängig von dem Deal in Frankreich nicht automatisch die Töchter mitübernommen habe.