Datenausgabe und -erfassung im Fertigungsbereich:

Lochkartenleser/-stanzer und Diskette im Verbund

23.03.1979

BERLIN/OFFENBACH - Datenerfassung ist heute in der Praxis ein vielschichtiges Problem. Die noch vor einigen Jahren gültige Regel "Ablochungsbeleg - Lochkarte" hat schon lange keine Gültigkeit mehr. Neue Technologien wie etwa Diskette haben bessere und wirtschaftlichere Erfassungssysteme möglich gemacht, die gleichzeitig zu einer stärkeren Integration führten.

Jedoch oft stehen dem Einsatz dieser neuen Technologien erhebliche Probleme auf seiten der Ablauforganisation entgegen, und zwar deshalb, weil das Medium Lochkarte vielerorts zum kombinierten Instrument Datenträger/Beleg geworden ist. Besonders im Bereich der Fertigungsorganisation ist die Lochkarte schwer ersetzbarer Steuerungsbeleg einerseits und Datenträger der Solldaten andererseits.

Wie diesem Problem durch Einsatz jeweils entsprechender Systeme in Kombination Rechnung getragen wird, beschreibt die nachfolgende Anwendung, in der sowohl das Ormig-Micro-Computer-System AV 5500 als diskettenorientiertes Bildschirmsystem als auch der Lochkartenleser/-stanzer TAB 501 eine Komponente darstellen.

Das Ormig-System kann als selbständig arbeitendes System zur Arbeitsplanerstellung und -verwaltung sowie Kapazitätsbe- und -entlastung eingesetzt werden.

Im Rahmen der Kapazitätsbelastungsrechnung ist es notwendig, einen Belastungsnachweis, also eine Liste aller eingeplanten und in Arbeit befindlichen Arbeitsgänge, die nach Betriebsmittelgruppe und Periode geordnet sind, zu erstellen. Basis hierfür ist eine Fertigungsauftragsdatei, die alle Arbeitsgänge enthält. Diese Datei ist somit die Grundlage für ein Programmsystem zur Fertigungsplanung und -steuerung. Nun ergibt sich die Frage, wie diese Datei aufgebaut und gewartet werden kann.

Während der Erstellung der auftragsbezogenen Arbeitspläne stellt das System AV 5500 alle für die Fertigungsauftragsdatei erforderlichen Daten bereit. Diese werden auf eine Diskette übernommen und parallel dazu durch den in das Gesamtsystem integrierten Lesestanzer in die Rückmeldekarten gestanzt. Die Rückmeldekarten fließen nach Beendigung der entsprechenden Arbeitsfolge zur Kapazitätsentlastung der Betriebsmittel und zur Aktualisierung des Fertigungsauftragsbestandes über eine Diskette in die Fertigungsauftragsdatei.

Außer dem Stanzen der Rückmeldekarten (Belege) werden die Lohnkarten und Materialentnahmekarten (Belege) parallel zur Erstellung der auftragsbezogenen Arbeitspläne ausgegeben.

Erstellen der Arbeitspapiere

Im Rahmen der Arbeitsplanauflösung wird nach dem Ergänzen der Arbeitsplanstammdaten um die auftragsspezifischen Daten ein auftragsbezogener Arbeitsplan gedruckt (Ormig-Original). Parallel dazu werden je Arbeitsplan die Arbeitsplankopfdaten sowie die Arbeitsgangdaten auf eine Diskette geschrieben.

Außerdem werden über den angeschlossenen Lesestanzer die Rückmeldekarten gestanzt und beschriftet. Das Ormig-Original geht zum Umdrucker und dient dort dem Erstellen der Arbeitspapiere, bestehend aus Terminkarten, Laufkarten, Akkordkarten, Materialentnahmekarten. Ferner können die lochschriftübersetzten Rückmeldekarten mit umgedruckt werden. Die so erstellten Belege bilden in Verbindung mit den Rückmeldungen die Arbeitspapiere, die zur Fertigungssteuerung weitergeleitet werden. Von dort aus erfolgt die Arbeitszuteilung.

Die Verantwortung liegt bei der Arbeitsvorbereitung

Mit Hilfe der AV 5500 in Verbindung mit einen TAB Lesestanzer und Diskette ist es möglich, sämtliche Daten, die zur Erstellung und Wartung der Fertigungsauftragsdatei erforderlich sind, eigenverantwortlich durch die Arbeitsvorbereitung zu erstellen. Damit liegt die Verantwortung für die Richtigkeit der Daten ausschließlich bei der Arbeitsvorbereitung, und die Datenverarbeitung hat nur noch die Aufgabe, die maschinell lesbaren Daten ordnungsgemäß zu verarbeiten. Somit können Erfassungsfehler weitestgehend ausgeschlossen werden.

Mit dieser Lösung ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des Organisationsstandes innerhalb der Arbeitsvorbereitung getan, was hauptsächlich durch den Verbund Diskette und Lochkartenleser/-stanzer besonders im Bereich der Datenerfassung erreicht wurde.

*KIaus Kühl ist Unternehmensberater

Informationen: Ormig GmbH, 1000 Berlin 42, Wolframstraße 84-92, Telefon: 030/7 00 51, und TAB Products Europa, BV. Schreberstraße 18, 6050 Offenbach/Main,

Telefon: 06 11/84 20 81