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Lobster stellt Insolvenzantrag

17.12.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Lobster Network Storage AG will heute wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragen. Der am Neuen Markt gelistete Speicherspezialist hatte die Entscheidung bereits am Freitag Abend nach Börsenschluss bekannt gegeben. Nach eigenen Angaben verfügt das Berliner Unternehmen derzeit aber noch über ausreichende liquide Mittel, um in einem vorläufigen Insolvenzverfahren weitgehend handlungsfähig zu bleiben. Gleichzeitig beabsichtigt der Vorstand, die Gespräche mit möglichen Investoren fortzuführen und erfolgreich abzuschließen. Mit der Bekanntgabe folgt das Berliner Unternehmen seiner 100-prozentige Tochter Lobster Storage Solutions GmbH. Diese hatte schon Ende November wegen Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragt.

Lobster hatte bereits in einer Ad-hoc-Meldung am Mittwoch letzter Woche darauf hingewiesen, dass sich die Anfang November beschlossene Kapitalerhöhung kurzfristig nicht mehr realisieren lasse. Diese wurde jedoch für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs als dringend erforderlich gehalten. Parallel hatten die beiden Lobster-Aufsichtsräte Klaus Krone und Wilhelm Nordemann ihre Ämter niedergelegt. Im ersten Quartal (Ende: 30. September) des Geschäftsjahres 2001/02 verbuchten die Berliner einen Nettoverlust von 0,8 Millionen Euro bei 3,1 Millionen Euro Umsatz. Aufgrund des schwierigen Geschäftsumfeldes und wegen der Insolvenz der Tochter Lobster Storage Solutions ging der Vorstand damals nicht mehr davon aus, wie geplant im Geschäftsjahr 2001/2002 (Ende: 30. Juni 2002) die Gewinnschwelle zu erreichen. Statt dessen wurde nun ein operativer Verlust auf Vorjahresniveau (5,0 Millionen Euro) erwartet. Zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres am 30.Juni beliefen

sich die liquiden Mittel auf rund vier Millionen Euro.