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Lob ist für viele Manager ein Fremdwort

01.06.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ihre Einstellung zur Arbeit ist positiv und die Bereitschaft zur Leistung hoch - die Mitarbeiter in deutschen Unternehmen sind durchaus nicht so unzufrieden, wie man annehmen könnte. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 7444 Beschäftigten durch die Initiative Neue Qualität der Arbeit (Inqa). Demnach geben 72 Prozent der Befragten an, oft stolz auf ihre Arbeit zu sein und rund 64 Prozent haben in den vergangenen vier Arbeitswochen mit Freude gearbeitet.

Allerdings ist die Bindung zum Unternehmen nicht besonders ausgeprägt: So hat sich fast jeder Zweite in den vergangenen vier Wochen nie oder selten mit dem Arbeitgeber verbunden gefühlt. Das mag auch an der mangelnden Anerkennung durch die Führungskräfte liegen: 61 Prozent der Mitarbeiter erfahren nie oder selten Feedback oder gar Lob. Fast ein Drittel fühlt sich hinsichtlich ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer Organisationsfähigkeit unterfordert.

Dabei wären 66 Prozent der Beschäftigten bereit, sich stärker einzubringen, ihre Fähigkeiten einzubringen und verstärkt verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. Insgesamt bei den älteren Beschäftigten über 50 Jahre ist laut Umfrage ein hohes Potenzial hinsichtlich Arbeitszufriedenheit und Leistungsbereitschaft vorhanden. Die unter 30-Jährigen dagegen sind unzufriedener und beklagen die mangelnden Möglichkeiten, ihre Kreativität in die Arbeit einzubringen und Verantwortung zu übernehmen. Schlechter beurteilt werden auch die Leistungsgerechtigkeit des Einkommens sowie die Sicherheit des Einkommens.

Wie die angespannte wirtschaftliche Lage die Zufriedenheit der Mitarbeiter beeinflusst, zeigt ein weiteres Ergebnis der Studie. So begründen 15 Prozent der Befragten ihre Zufriedenheit damit, "dass es noch schlimmer kommen könnte" oder "dass man heute froh sein müsse, überhaupt Arbeit zu haben". (am)