Microsoft kommt Antitrust-Auflagen nach

Lizenzierung von Windows-Protokollen wird günstiger

09.05.2003
MÜNCHEN (CW) - Microsoft erleichtert es unabhängigen Softwarehäusern, Windows-Protokolle in Lizenz zu nehmen und erfüllt so Forderungen des amerikanischen Justizministeriums.

Gemäß den neuen Lizenzbestimmungen wird es für Softwarehäuser günstiger und einfacher, Einblick in die Windows-Protokolle zu erlangen. Seit August vergangenen Jahres räumt Microsoft solchen Firmen im Rahmen des "Microsoft Communications Protocol Program" (MCPP) die Möglichkeit ein, 113 im Windows-Betriebssystem implementierte Kommunikationsprotokolle in Lizenz zu nehmen. Softwareentwickler benötigen die Spezifikationen dieser Protokolle, damit die von ihnen entwickelten Server-Software-Produkte mit Windows 2000, XP sowie künftigen Desktop-Betriebssystemen von Microsoft kommunizieren können. Sie mussten bislang ein Non-Disclosure-Agreement (NDA) unterzeichnen, um Protokolle, beispielsweise für den Windows-File-Server, verwenden zu können. Pro Server fallen außerdem fünf Dollar Lizenzgebühr an.

Das NDA soll nun wegfallen und die Gebühren sinken. Künftig stellt Microsoft Vorlagen für Lizenzverträge sowie Kurzbeschreibungen der Protokolle auf einer öffentlich zugänglichen Website zur Verfügung. Weitere Details der neuen Bestimmungen plant der Konzern in den nächsten Wochen bekannt zu geben.

Mit dem MCPP-Verfahren reagierte Microsoft auf die Auflagen des amerikanischen Justizministeriums, nachdem der Antitrust-Prozess mit einer Einigung vor Gericht geendet hatte. Konkurrenten des Softwarekonzerns hatten sich jedoch über die seit August 2002 geltenden Lizenzierungsregeln für Windows-Protokolle beschwert, da sie diese für zu restriktiv halten. (fn)