Lippenbekenntnisse

06.02.1976

Keine Minicomputer-Ankündigung in den letzten zwei Jahren, bei der nicht vom jeweiligen Hersteller mit mehr oder weniger großem Engagement beteuert wurde, die langfristig höchsten Erwartungen lägen im Bereich der kommerziellen und datenbank-orientierten Anwendungen. Einem neutralen Beobachter konnte sich der Eindruck aufdrängen, Zeuge des "Selbstmörderischen Zuges der Lemminge" zu sein: Die Konkurrenz wird immer härter, einer unterbietet den anderen, ein Technologie-Vorsprung ist schnell vertan. Schon prophezeien Insider einen Preisverfall wie bei den Taschenrechnern. Minicomputer-Hardware wird man bald im "Computer-Laden um die Ecke" kaufen können. Noch ist auch der Einwand nicht widerlegt, es werde Jahre dauern, bis für die Minis eine

so ausgereifte Software zur Verfügung steht wie für MDT-Anlagen

und Universalrechner. So ist es keine gewagte Prognose, daß nur

derjenige überleben wird, der mit guter Software auch billig arbeiten kann. Die meisten Mini-Hersteller haben überdies nicht die Organisation, überall mittanzen zu können. Einige kleinere Firmen haben deshalb aus der Not

eine Tugend gemacht: Sie spezialisieren sich, gehen in die Tiefe. Die Beiträge auf diesen Seiten zeigen es. de