Linux-Zertifikate: Wer bietet was?

19.05.2004
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Winfried Gertz ist Journalist in München. Er arbeitet in einem Netzwerk von zahlreichen Anbietern kreativer Dienstleistungen. Das Spektrum reicht von redaktioneller Hörfunk- und Fernsehproduktion über professionelle Fotografie bis zu Werbetexten für Industrieunternehmen und Non-Profit-Organisationen.

Die bisher in Englisch und Japanisch verfügbaren Tests werden derzeit um eine deutsche Version ergänzt; französische, spanische und chinesische Tests sind in Arbeit. Unmittelbar vor Einführung befindet sich nach Angaben von Scheck die Zertifizierung LPI 3, die sich an Linux-Spezialisten für Datenbankadministration, Softwareentwicklung oder Embedded Technologies wendet.

Ungebrochen setzt LPI seinen hersteller-unabhängigen und technologieorientierten Kurs fort und grenzt sich damit auch künftig vor allem von Red Hat ab: "Genügt es Red Hat, dem Kandidaten die Handhabung seiner eigenen Produkte zu bescheinigen", fasst Scheck zusammen, "wollen wir ein objektives Werkzeug zur Verfügung stellen, um die Eignung als Linux-Systemadministrator zu überprüfen."

Red Hats aufwändige praktische Prüfungen sind naturgemäß teurer als LPIs Multiple-Choice-Tests. So kann LPI mit günstigen Preisen werben, sieht sich aber andererseits dem Vorwurf mancher Szenekenner ausgesetzt, seine Ankreuz-Zertifikate träfen überhaupt keine Aussage über die Praxistauglichkeit des Absolventen, sondern nur über dessen Fähigkeit zum sprachlichen Auswendiglernen. Scheck argumentiert dagegen, in den Fragenkatalog fließe das praktische Wissen der LPI-Community ein.

*Winfried Gertz ist freier Autor in Starnberg.