IT-STRATEGIEN

Linux wird reif für den unternehmenskritischen Einsatz

10.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Das Open-Source-Betriebssystem Linux ist auf dem besten Weg, sein Tekki-Image hinter sich zu lassen und als Basistechnologie in die Unternehmens-IT vorzudringen.

Seit rund 10 Jahren gibt es das Betriebssystem Linux - Paradepferd von Open-Source-Modell und GNU General Public License (GNU GPL). Was zunächst nur für Technikbegeisterte und Fachleute interessant war, hält seit einiger Zeit verstärkt Einzug in die Unternehmen.

Einige Bereiche kann das Unix-ähnliche System bereits seit längerem für sich beanspruchen: "Apache"-Web-Server unter Linux sind fast allerorten anzutreffen. Und auch der Datei- und Druck-Server "Samba" ist in vielen Unternehmen heute eine Selbstverständlichkeit. Im Mission-Critical-Segment, wo die verschiedenen Unix-Derivate oder Host-Systeme den Takt vorgeben, tut sich der Open-Source-Konkurrent allerdings noch schwer.

Die in jüngster Zeit erfolgten Linux-Bekenntnisse großer IT-Firmen - allen voran IBM - haben dem Betriebssystem jedoch einen großen Schritt weitergeholfen. Zum Beispiel Linux auf dem Mainframe ist ein Thema, das viele Anwender mit großem Interesse verfolgen. So der Wiener Mineralölkonzern OMV, der bereits erste Linux-Tests auf IBMs z-Series abgeschlossen hat. "Linux auf dem Prüfstand" in der Rubrik "IT-Strategien" auf COMPUTERWOCHE online berichtet über die Erfahrungen, die OMV und andere Anwender mit Linux bislang gemacht haben. Ein Anwenderbericht beschreibt die Strategie der Debeka, die über 3000 Linux-Clients im Einsatz hat.

Im unternehmenskritischen Einsatz reicht es nicht aus, wenn ein Betriebssystem alle technischen Anforderungen erfüllt. Auch die Dienstleistungen rund um die Systeme müssen stimmen. Service-Level-Agreements, Beratung oder Outsourcing-Angebote auf professionellem Niveau sind unverzichtbar.

Fast schon traditionell ist allerdings, dass Hilfestellungen im Linux-Umfeld über Foren der Linux-Community erfolgen. Doch die großen IT-Dienstleister haben auf die Anforderungen der Kunden reagiert. Linux-Dienstleistungen sollen demnach in der bei Unix oder Windows üblichen Qualität möglich sein. Gartner prognostiziert für den Linux-Dienstleistungsmarkt in Europa einen Umsatz von rund 430 Millionen Dollar im Jahr 2004. Was die Service-Provider schon anbieten und wie die Anwender dazu stehen, finden Sie auf www.computerwoche.de/is. (js)

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