Linuxworld Expo in New York

Linux wird erwachsen

01.02.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Linuxworld Expo, lange Zeit ein Treffpunkt für Freaks und Idealisten, war in diesem Jahr von Realismus und Professionalität gekennzeichnet. Neben Workshops zum Linux-Einsatz im Unternehmen ging es vor allem um die Themen Sicherheit und Netzwerk-Management.

Auf der Fachmesse wurde deutlich, wie weit Linux in den Business-Bereich vorgedrungen ist. Branchengrößen wie IBM, Compaq, Hewlett-Packard und Sun zeigten Hochleistungs-Server auf Basis des Unix-Derivats - konfiguriert etwa für den anspruchsvollen Einsatz in der Telekommunikation.

So entsprechen die neuen, auf der Linux-Distribution von Red Hat basierenden HP-Modelle "cc2300" und "cc3300" dem so genannten Network Equipment Building Standard (Nebs) und richten sich damit an Carrier, die drahtlose oder Sprach-Daten-Netze betreiben. Server dieser Kategorie liefen bisher üblicherweise unter proprietärem Unix. Ebenfalls auf Red Hat Linux setzt HP mit einer neuen Variante der Workstation "x4000", die sich für die Erstellung aufwändiger Web-Inhalte eignen soll.

Während IBM mit dem ersten z-Series-Modell rein auf Linux-Basis (Codename "Raptor") seine Mainframe-Strategie weiterverfolgt (siehe Seite 5: "Linux-Großrechner soll IBM Neukunden bescheren"), hält Sun Microsystems mit einer neuen Version des Application-Servers "Iplanet for Linux" dagegen. Auch das neue Red-Hat-Betriebssystem "Advanced Server", das über Multiprozessor-Unterstützung verfügt, zielt auf den Einsatz in Unternehmens-Servern ab. (sp)