Linux verwaltet Ikea-Kundenkarten

06.12.2004
Unternehmenskritische Individualapplikation läuft in einem Dell-Cluster.

Auch im hochsensiblen Finanzsektor gewinnt das Open-Source-Betriebssystem Linux zunehmend an Bedeutung. Eines der jüngsten Beispiele ist die Plus Finanzservice GmbH, ein Joint Venture des Einrichtungskonzerns Ikea und des skandinavischen Finanzunternehmens Ikano. Der auf die Handhabung von Kundenkarten - nicht nur für Ikea, sondern beispielsweise auch für H&M und Hornbach - spezialisierte Finanzdienstleister hat große Teile seiner Infrastruktur von Suns Unix-Derivat "Solaris" auf "Enterprise Linux 3" von Red Hat migriert.

Das neue Betriebssystem läuft in einem Vier-Knoten-Cluster aus Zwei-Prozessor-Maschinen von Dell in Verbindung mit einem Oracle 9i Real Application Server (9i RAC) und einem Storage Area Network (SAN). Es betreibt unter anderem das Herzstück des Plus-Geschäfts: eine auf Web-Services basierende Individualapplikation für das Karten-Management. "Ihr Durchsatz ist kritisch für die gesamte Performance unseres Geschäfts", erläutert Gerrit-Leonhard Stein, IT-Manager des Finanzdienstleisters. Weder ein auf Microsoft-Technik basierendes System noch der Vorgänger unter Solaris hätten denselben Durchsatz erzeugen können.

Die gesamte Umgebung wird in einem externen Datencenter gespiegelt und online mit dem Produktivsystem synchronisiert. Deshalb kann sie, so Red Hat, bei einem Systemausfall in zehn Minuten wieder hochgefahren werden. Mit Hilfe eines auf das Red Hat Network (RHN) ausgerichteten Proxy-Servers kann der Finanzdienstleister seine Linux-Infrastruktur zentral pflegen und aktualisieren, indem er Updates, Patches und Errata direkt aus dem RHN bezieht. (qua)