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Linux-Verband für offene Standards in der Verwaltung

25.05.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Linux-Verband (Live) hat Bund, Länder und Kommunen aufgerufen, mit offenen Standards zu arbeiten. Die Forderung kommt unmittelbar nachdem die "Organization for the Advancement of Structured Information Standards" (Oasis), wie hier berichtet, den Standard "Open Document Format for Office Applications" (OpenDocument) verabschiedet hat. Nach Ansicht von Elmar Geese, Vorsitzender des Linux-Verbandes, ist "eine uneingeschränke Kommunikation ökonomisch erforderlich und demokratischer Imperativ". Beides sei nur durch verbindliche, offene Standards möglich.

Geese attackierte das Verhalten vieler Behörden: "Es ist skandalös, wie die Verwaltung bisher Unternehmen und Bürgern die proprietären Dokumentenstandards der Firma Microsoft aufzwingt und so Anwender anderer Office-Pakete und Betriebssysteme systematisch benachteiligt." Die Argumentation mit so genannten Industriestandards sei "scheinheilig" und angesichts der Standardisierung von OpenDocument hinfällig. Geese: "Es gibt kein Argument, warum die öffentliche Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland nicht einen offenen und klar definierten Standard durchsetzen sollte." Wenn sich Microsoft gegen OpenDocument stelle, diene das dazu, den Wettbewerb zu verhindern. Als Alternativen böten sich "Open Office" und "Star Office" an, welche den Standard implementieren und auf allen gängigen Betriebssystemen laufen. (ls)