Linux-User vermissen Photoshop und Autocad

08.02.2006
Eine Novell-Umfrage zeigt auf, was dem offenen Betriebssystem fehlt.

10000 Anwender haben sich bisher an einer Umfrage beteiligt, die Novell auf seiner "Coolsolutions"-Website Anfang Januar gestartet hat. Gefragt ist dort, welche Applikationen Linux-Anwendern auf Servern und Desktops am meisten fehlen. Dass nach einem Monat vor allem Desktop-Programme vermisst werden, dürfte daran liegen, dass sich erwartungsgemäß mehr Privatanwender als Server-Administratoren beteiligt haben.

An der Spitze der meistvermissten Anwendungen steht "Photoshop". Das allein ist schon eine gehörige Überraschung, denn zu dem Adobe-Programm gibt es mit "Gimp" eine Open-Source-Alternative, an der ein sehr engagiertes Community-Projekt arbeitet und deren funktionale Tiefe oft gelobt wird. Doch Gimp fehlen noch manche Eigenschaften von Photoshop, und es ist in der Funktionsweise gewöhnungsbedürftig.

Interesse an Multimedia

Auf Platz zwei der Liste rangiert "Autocad", gefolgt vom Macromedia-Programm "Dreamweaver" für das Design von Websites. Dass es "iTunes" auf Platz vier geschafft hat, zeigt an, wie wichtig Multimedia-Anwendungen den vor Jahren noch mehr auf das Internet ausgerichteten Linux-Usern inzwischen geworden sind.

Auf den weiteren Plätzen folgen "Studio" von Macromedia, "Flash", "Quicken", "Visio", "Quickbooks" und "Lotus Notes". Novell will mit der Bedarfsliste die entsprechenden Hersteller überzeugen, dass es sich lohnt, ihre Programme auf Linux zu portieren. Die Befragung wird fortgesetzt. (ls)