Linux-Telegramme

16.11.2001

Microsoft IIS auf der roten Liste der Web-Server

Nach der Bilanz von Netcraft für Oktober 2001 ist "Apache" auf 61 Prozent der aktiven Sites der Web-Server. Der Anteil des "Internet Information Server" (IIS) von Microsoft ist auf 28 Prozent gefallen. Angeblich haben sowohl IBM als auch HP die Verwendung des IIS auf allen Internet-gerichteten Servern in ihren Unternehmen verboten. Anlass dafür sollen Manipulationen (Defacements) von IIS-betriebenen Websites durch Hacker gewesen sein.

Streit um Linux-Kernel mit Kompromiss beigelegt

Ein seit Monaten zwischen Linus Torvalds und dem Kernel-Implementierer Alan Cox geführter Disput ist ausgestanden. Torvalds hatte einen neuen Virtual Memory Manager (VM) in den aktuellen Kernel 2.4 implementiert. Cox hatte gegen den VM opponiert, weil er dessen Inkompatibilität zu älteren Kernel-Versionen bemängelte. Der Kompromiss besteht darin, dass sich Torvalds nun ausschließlich auf den Kernel 2.5, ein Entwickler-Release, konzentrieren wird, während Marcelo Tosatti die Pflege des Kernels 2.4 von Cox übernimmt. Cox möchte sich mehr einer einfacheren Installation und Konfiguration des kommenden Kernels widmen.

Turbolinux konzentriert sich auf NAS-Speicheranbindungen

Der gegenüber Red Hat und Suse etwas ins Abseits geratene Distributor Turbolinux versucht, sich im Bereich Network Attached Storage (NAS) neue Marktchancen zu schaffen. Das Unternehmen hat erkannt, dass Linux in immer größeren DV-Umgebungen als Betriebssystem in Betracht gezogen wird, die Anbindung komplexer Speicherarchitekturen aber ein nicht triviales Unterfangen ist. Turbolinux arbeitet an einer entsprechenden Erweiterung der Server-Management-Software "Power-Cockpit 1.0".

Bill Gates ist der wahre Vater von Linux

Der Vater von Linux ist nicht Linus Torvalds, sondern Bill Gates. Das besagt jedenfalls die neueste von der "Seattle Times" berichtete Version der IT-Geschichte aus dem Munde des Microsoft-Chefs: "Wirklich, der Grund, warum es überhaupt Open Source gibt, besteht darin, dass wir damals auftraten und erklärten, es sollte eine einzige Plattform für Abermillionen Maschinen geben." Im übrigen aber mag Gates die Konsequenz seines väterlichen Schaffens nicht: Open Source bedeute Jobverluste bei Softwarehäusern und fehlende Steuereinkünfte.