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Linux-Startup auf Schrumpfkurs

07.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Linux-Startup Mission Critical Linux hat nach der missglückten Suche nach einem Käufer 90 Prozent seiner Mannschaft auf die Straße gesetzt. Statt knapp 60 beschäftigt die Linux-Company nun nur noch sechs Mitarbeiter - einschließlich Gründer Moiz Kohari, der nach mehreren Monaten Pause zu Mission Critical Linux zurückkehrte. Chairman Rick Angell erklärte, er habe den Großteil der vergangenen sechs Monate damit verbracht, erst mit einem, dann mit einem anderen Unternehmen über eine Übernahme zu verhandeln, Gerüchten zufolge war eines davon der Linux-Distributor und Konkurrent Red Hat. Mit dem Verkauf wäre eine beträchtliche Summe an die Investoren zurückgeflossen, eine Menge von Jobs hätten gerettet werden können. Nachdem die Veräußerungspläne scheiterten, entschloss sich Angell, die Firma mit Hilfe von

Investoren, die sich aus Privatpersonen und VC-Gesellschaften zusammensetzen, selbst zu übernehmen und auf Profitabilität zu trimmen. Nach dem drastischen Stellenabbau will das Unternehmen aus Lowell, Massachusetts, zwar weiterhin sein Hauptprodukt "Convolo", eine Failover-Clustering-Software für Linux-Server, anbieten. Der Support für herkömmliche Linux-Versionen wird dagegen reduziert und das Angebot von Professional-Services komplett gestrichen. (mb)