Umsätze im Lowend-Bereich steigen um 166 Prozent

Linux-Server starten durch

21.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Trotz allgemein lauer Marktzahlen legten Server mit dem Betriebssystem Linux im vierten Quartal 1999 deutlich zu. Nach einer Untersuchung von International Data Corp. (IDC) konnten die Hersteller 166 Prozent mehr Maschinen verkaufen als noch ein Jahr zuvor.

Insgesamt wurden weltweit in den Monaten Oktober bis Dezember des letzten Jahres 74 422 Linux-Maschinen im Lowend-Segment des Server-Marktes verkauft. Der gesamte Umsatz belief sich auf 410 Millionen Dollar. Der Anteil der Geräte mit dem Open-Source-System in diesem Marktbereich beträgt etwa sechs Prozent. Damit repräsentiere dieser Server-Typ zwar einen vergleichsweise kleinen Anteil, aber die hohen Wachstumsraten würden in keinem anderen Server-Segment erreicht, erklärte Hoang Nguyen, Senioranalyst bei IDC.

Das vierte Quartal 1999 brachte den Server-Herstellern sonst kein Glück. Während die Lowend-Rechner bis 100000 Dollar noch ein bescheidenes Wachstum von zwei Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar Umsatz weltweit verbuchen konnten, brachen die Märkte für Midrange- und Highend-Server um sechs beziehungsweise 25 Prozent ein. Die Spitzenposition, was die Umsätze mit Linux-Servern betrifft, nimmt unangefochten Compaq ein. Die Texaner verdienten hier im vierten Quartal 84 Millionen Dollar. Auf Platz zwei rangiert IBM mit 33 Millionen Dollar, gefolgt von Dell und Hewlett-Packard, die 24 beziehungsweise 23 Millionen Dollar mit den Linux-Servern einnahmen. Den fünften Rang sicherte sich Fujitsu-Siemens mit einem Umsatz von 13 Millionen Dollar.

Eine Umfrage von IDC unter Anwendern ergab, dass die Geräte vor allem wegen ihrer hohen Verfügbarkeit geschätzt werden. Etwa 40 Prozent aller Linux-Server werden in die Web-Infrastruktur der Firmen integriert, erklärt IDC-Analystin Michelle Bailey.

Abb.: Compaq verkaufte mit Abstand die meisten Linux-Server. Quelle: IDC