Linux oder Windows -Was ist günstiger?

23.02.2006
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Teures Patch-Management

Die Studie betrachtet das Thema Linux-Verwaltung unter mehreren Aspekten, darunter Patch-Management, Provisioning, Problembehebung und Kosten. Dabei stützen sich die Marktforscher auf Befragungen von CIOs und IT-Managern mit Linux-Erfahrungen. Mehr als 200 Antworten seien ausgewertet worden. Die meisten Linux-Administratoren investieren weniger als fünf Minuten pro Server und Woche in das Patch-Management, lautet ein Ergebnis. Mit Hilfe von Management-Tools wie HP Openview oder CA Unicenter lasse sich der Aufwand weiter reduzieren.

Microsoft hatte im Mai 2005 unter anderem behauptet, das Einspielen von Patches auf Windows-Systemen sei wesentlich günstiger als in einer Open-Source-Landschaft. Der Hersteller berief sich auf eine Studie des indischen IT-Dienstleisters Wipro, der nach eigenen Angaben 90 Unternehmen zu dem Thema befragt hatte. Demnach lägen die Kosten, einen Windows-basierenden Datenbank-Server auf den neuesten Stand zu bringen, 33 Prozent unter denen, die eine Open-Source-Konfiguration verursachen würde. Schon damals hielt Linux-Protagonist Novell dagegen: Das Papier basiere auf veralteten Tatsachen, monierte Solutions Manager Paul Kangro. Aktuelle Patch-Tools im Linux-Umfeld seien zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht verfügbar gewesen.

Microsoft: "Get the Facts"

Kernaussagen:

  • Linux-Server sind insge-samt teurer (Total Cost of Ownership) als Windows-Systeme.

  • Die Verwaltung von Linux-Servern (Patch-Management, Provisioning, Speicher-Management etc.) ist aufwändiger.

  • Linux-Administratoren werden in der Regel besser bezahlt als vergleichbare Windows-Experten.

Mehr Informationen:

http://www.microsoft.com/windowsserversystem/facts

Für kontroverse Diskussionen sorgte auch die Frage, wie lange es dauert, einen Linux-Server einzurichten und im Netz zur Verfügung zu stellen (Provisioning). In der EMA-Erhebung gab mehr als die Hälfte der Befragten an, ein Linux-System in weniger als einer Stunde aufzusetzen, ein Fünftel benötigte weniger als 20 Minuten. Administratoren, die ausgereifte Linux-Management-Tools einsetzen, tun sich laut EMA noch leichter: 75 Prozent von ihnen brauchen im Durchschnitt weniger als eine Stunde, ein Drittel schaffte es in weniger als 30 Minuten. Vergleichswerte für Windows-Server führt EMA indes nicht an.