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Linux goes Supercomputing

02.11.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit etwas Glück läuft in zwei Jahren der weltstärkste Supercomputer unter dem Open-Source-Unix Linux. Derzeit bietet nämlich SGI bei der Ausschreibung für den "T30"-Numbercruncher mit, den das US-Energieministerium in seinem Los Alamos National Laboratory installieren will. Falls sich der Hersteller gegen die ebenfalls interessierte Konkurrenz (Compaq, Sun) durchsetzen kann, steht ein genügend hohes F&E-Budget zur Verfügung - die beiden letzten Superrechner brachten IBM und SGI 94 respektive 121 Millionen Dollar -, um die ambitionierte Entwicklung anzugehen.

SGI hat sich seit einiger Zeit Linux auf die Fahnen geschrieben, das im Produktportfolio der Company parallel zu einem Wechsel von der Mips- auf Intels kommende "IA-64"-Prozessorarchitektur mittelfristig das hauseigene Unix-Derivat Irix ablösen soll. Dazu muß SGI allerdings noch einiges an Arbeit investieren, um das quelloffene Betriebssystem für große SMP-Systeme (Symmetrical Multiprocessing) tauglich zu machen. Rich Partridge von D.H. Brown Associates hält dies aber durchaus für denkbar. "Zwei Jahre sind allerdings ein ziemlich aggressiver Zeitrahmen für dieses Vorhaben", räumt der Analyst ein.