Windows-Alternativen im Test

Linux für Netbooks

28.04.2009
Von David Wolski

Asus Eee Xandros Linux

Die Xandros-Variante von Asus ist für kleine Bildschirme optimiert.
Die Xandros-Variante von Asus ist für kleine Bildschirme optimiert.

Die Linux-Distribution Xandros OS führte als kommerzielle Debian-Variante bisher ein Nischendasein. Dank Asus gelangt es nun als vorinstalliertes Linux-System auf Eee-PCs zu neuer Prominenz. Die Asus-Version von Xandros startet mit Fastinit, einem proprietären Init-Ersatz, in rekordverdächtigen 20 Sekunden und begrüßt den Anwender mit einem Tab-basierten Desktop, über den die wichtigsten Anwendungen wie Firefox 2.0.0.11, Pidgin 2.02, Skype 1.4 und Open Office 2.04 leicht über große Icons erreichbar sind. Als Kernel arbeitet eine angepasste Version 2.6.24-19, der Desktop selbst basiert auf KDE 3.4.3, worauf aber der schlanke Ice WM als Windowmanager aufsetzt.

Änderungen an der Konfiguration, die über die Menüfunktionen hinausgehen, sind nicht immer einfach, da Asus viele selbstgestrickte Start-Scripts einsetzt. Geneigte Anwender können viele Anpassungen aber über das Terminal vornehmen, das über die Tastenkombination <Ctrl>-<Alt>-<T> zugänglich ist. Das System ist DEB-basierend, und es gibt zahlreiche Anleitungen, um ein komplettes Xandros mit KDE mittels apt zu installieren. Asus nutzt für den Eee-PC einen angepassten Kernel 2.6.21, der um die Module für die Eee-PC-Hardware erweitert wurde. Diese Änderungen werden von Asus als Fork behandelt, und die Patches fließen nicht zurück in die offizielle Kernel-Entwicklung. Da das zu Konflikten mit der GNU Public License führt, hat Asus nach einiger Kritik inzwischen die verwendeten Open-Source-Komponenten offen-gelegt und bietet die Quellen für seine Module zum Download an. Die offiziellen SDK und Wiederherstellungs-Images stehen bereit. Erst die Offenlegung ermöglichte die Entwicklung der zahlreichen Netbook-Varianten bekannter Distributionen.