Open-Source- und Linux-Rückblick für KW 46

Linux.Encoder.1 ist knackbar

17.11.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Wer von der Ransomware Linux.Encoder.1 betroffen ist, kommt mit einem blauen Auge davon. Bitdefender hat die Malware geknackt.

Der Start der Steam Machines wurde sehr ruhig gefeiert. Firefox 2.5 Developer Preview kann man auf einem Android-Gerät installieren.

Quirky 7.3 basiert auf Ubuntu 15.10 Wily Werewolf. Ab sofort gibt es Processing für das Raspberry Pi. Linux Foundation mit Initiative für HPC.

Linux.Encoder.1 ist knackbar

Im Laufe der Woche wurden neue Details über die Ransomware Linux.Encoder.1 bekannt. Zum einen sind die Cyberkrinimellen wohl über eine Sicherheitslücke in der Shopping-Cart-Software Magento eingebrochen. Es gibt schon länger einen Patch, den einige offensichtlich nicht eingespielt haben.

Die guten Nachrichten sind, dass sich alle von Linux.Encoder.1 infizierten Rechner entschlüsseln lassen. Bitdefender hat herausgefunden, dass sich der Schlüssel anhand des Zeitstempels erraten lässt. Es gibt auch ein kostenloses Tool, mit dem Administratoren die verschlüsselten Dateien auf ihren Servern entschlüsseln können.

Die Steam Machines sind da

Viele hätten sich wohl einen Start mit einem größeren Knall erwartet. Die Steam Machines sind da und unter anderem verkauft Alienware ein solches Gerät. Es befinden sich auch noch Steam Machines im Steam Store in der Warteschleife und sollen zwischen dem 21. und 28. November verkauft werden.

Es gab eine dedizierte Seite, auf der zum Start der Steam Machine kompatible Spiele mit bis zu 80 Prozent Rabatt angeboten wurden. Recht viel mehr war aber auch nicht.

Firefox OS 2.5 Developer Preview für Android

Mozilla hat nicht nur Firefox OS 2.5 mit Tracking-Schutz ausgegeben, sondern auch ein Firefox OS 2.5 Developer Preview.

Dahinter verbirgt sich eine App, die man auf einem Android-Gerät installieren kann. Spielt man die apk-Datei ein, kann man die Software als alternativen Startbildschirm verwenden.

Somit kann man die meisten Funktionen von Firefox OS 2.5 testen, ohne ein Smartphone mit Firefox OS kaufen oder das Smartphone flashen zu müssen.

Quirky 7.3 Werewolf

Quirky ist die Schwester von Puppy. Die neueste Version basiert auf Ubuntu 15.10 Wily Werewolf. Somit stehen sehr viele weitere Pakete zur Verfügung, die sich aus den Ubuntu-Repositories installieren lassen. Einige funktionieren möglicherweise nicht, die meisten sollten sich aber starten lassen.

Quirky 7.3 ist dafür gedacht, auf einen Massenspeicher installiert zu werden. Aber auch der Einsatz als Live-Distribution oder Frugal-Installation sind denkbar. Sowohl Live-CD als auch Frugal laufen dabei komplett im Arbeitsspeichert. Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung.

Processing 3 für Raspberry Pi

Processing ist eine Programmiersprache und Entwicklungsumgebung, die als Open-Source entwickelt wird. Dabei liegt der Fokus auf Simulation, Animation und Grafik.

Ab sofort steht Processing 3.0.1 für das Raspberry Pi zur Verfügung. Die Installation können Sie direkt via Konsole durchführen. Ist Processing installiert, sollte es im Menü auftauchen. Tut es das nicht, dann versuchen Sie einen Neustart des Raspberry Pi. Alternativ lässt sich die Software über ein Terminal mit dem Befehl processing starten.

Initiative für HPC

HPC ist die Abkürzung für High Performance Computing oder Hochleistungsrechnen. Die Linux Foundation hat eine Initiative ins Leben gerufen, die diesen Bereich mit hohen Wachstumsprognosen stärken soll. Man konnte viele Firmen gewinnen, die sich daran beteiligen. Dazu gehören unter anderem Dell, NEC, Fujitsu, Hewlett Packard, Lenovo und SUSE. (pah)