Linux auf dem Prüfstand

13.03.2002
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

Für Laube und Uhl hat die Verbindung von Großrechner und Linux gute Chancen, im Enterprise-Computing Fuß zu fassen. Die Vorteile der Mainframe-Architektur - beispielsweise Ausfallsicherheit und dynamische Ressourcenverteilung - verbinden sich nach Einschätzung der GSE-Leute mit den Stärken eines Unix-artigen Betriebssystems. Aus Laubes Sicht bietet diese Kombination den Anwendern eine attraktive Möglichkeit, ihre Unix- und NT-Server „auf einem Blech“ zu konsolidieren: Linux erlaubt es, sehr viele einzelne Server als virtuelle Maschinen (VM) parallel auf einem Mainframe zu betreiben.

Für Uhl ist ein wichtiger Punkt, dass das offene Betriebssystem die Investitionssicherheit für Großrechner erhält: Linux öffne der bislang geschlossenen Mainframe-Welt den Zugang zu neuen Anwendungen und Einsatzgebieten.

Walter Rotter, OMV: "Linux auf der z900 ist bis heute stabil und die Applikations-Server laufen gut."

Ein Anwender, der bereits Linux auf dem Mainframe evaluiert hat, ist der Wiener Erdöl- und Erdgaskonzern OMV AG. Das Unternehmen nutzt eine Vielzahl von SAP-R/3-Systemen. Die DB2-Datenbanken laufen auf Großrechnern, die SAP-Applikations-Server unter dem IBM-Unix „AIX“. Im Oktober 2001 wurde bei der OMV turnusmäßig einer der beiden im Unternehmen vorhandenen Mainframes erneuert. Auf der neu angeschafften z900 betreibt die IT-Abteilung neben z/OS eine 64-Bit-Version von Linux. Im Versuch wollte der Mineralölkonzern ermitteln, ob es möglich sei, die Applikations-Server der R/3-Systeme in dieser Konstellation auf dem Großrechner zu betreiben. Walter Rotter, System Support Manager Computing Center der OMV, war angenehm überrascht: „Das hat vom ersten Tag an funktioniert.“

Nur unter VM flexibel