Neuerungen im Kernel

Linux 6.1 unterstützt Rust-Code

06.10.2022
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Während das neue Linux 6.0 vor allem mehr und bessere Treiber mitbringt, soll es bei 6.1 ums Eingemachte gehen. Neben C soll Rust als zweite Programmiersprache im Kernel verankert werden.
Im kommenden Linux-Release 6.1 könnte sich unter der Kernel-Haube einiges verändern.
Im kommenden Linux-Release 6.1 könnte sich unter der Kernel-Haube einiges verändern.
Foto: J0hnTV - shutterstock.com

Linus Thorvalds hat Anfang Oktober 2022 die finale Version des neuen Linux-Kernels freigegeben - 6.0 folgt auf 5.19. Spektakuläre Veränderungen habe es nicht gegeben, räumte der Linux-Begründer ein. Das neue Release bietet im Wesentlichen eine bessere Unterstützung aktueller Prozessoren von AMD und Intel. Hauptsächlich seien neue Treiber in das OSS integriert beziehungsweise bestehende Treiber verbessert worden, hieß es.

Während die großen Neuerungen in 6.0 ausblieben, soll sich mit dem kommenden Release 6.1 mehr ändern. Diese Version werde "eine Reihe von zentralen neuen Dingen bereithalten", schrieb Thorvalds. So soll die kommende Linux-Version nativ Rust-Code unterstützen. Die Programmiersprache benutzt eine C-ähnliche Syntax, lässt sich aber einfacher handhaben und bringt weniger Komplexität mit als beispielsweise C++. Thorvalds hatte bereits im Sommer dieses Jahres dafür plädiert, Rust neben C als zweite zentrale Programmiersprache in den Linux-Kernel zu integrieren.

Nach der Veröffentlichung von Linux 6.0 Anfang Oktober hat Thorvalds unmittelbar darauf das sogenannte Merge-Fenster für 6.1, das nun folgende Main-Release, aufgemacht. Innerhalb von zwei Wochen können neue Features in den Kernel eingebaut werden. Darauf folgt eine Phase, in der Bugs behoben und der Kernel insgesamt stabilisiert wird. Linux 6.1 könnte dann bis Ende des Jahres beziehungsweise Anfang 2023 freigegeben werden.