Namen verteidigt

Lindows gewinnt erste Runde

29.03.2002

MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat die erste Runde im Streit mit dem Unternehmen Lindows verloren. Ein US-Bezirksrichter wies in einer Vorverhandlung die im Dezember 2001 eingereichte Klage von Microsoft ab, Lindows verletze Namensrechte am Betriebssystem Windows.

Die Lindows-Verantwortlichen seien zwar ein hohes Risiko eingegangen, da sich der Name nur in einem Buchstaben von dem weltweit verbreitetsten Softwareprodukt unterscheide, erklärt Richter John Coughenour in seiner Begründung. Allerdings habe Microsoft im Jahr 1983 eine ähnlich riskante Entscheidung getroffen, als die Redmonder ihr Betriebssystem nach einer weit verbreiteten Benutzeroberfläche benannten. Deshalb müsse man grundsätzlich hinterfragen, ob der Name Windows überhaupt geschützt werden könne.

Lindows-Chef Michael Robertson gibt sich zuversichtlich. Man habe mit einer Klage von Seiten Microsofts gerechnet. Wer gegen dieses Unternehmen antrete, müsse auf alles gefasst sein. Lindows entwickelt ein Linux-basierendes Betriebssystem, auf dem neben Open-Source- auch Windows-Anwendungen laufen sollen. Zurzeit lässt sich das Produkt in einer Betaversion von der Web-Seite des Herstellers herunterladen. (ba)