ITT Austria kritisiert:

Lieferverzögerungen hemmen Produktion

19.04.1984

WIEN (apa) - Über die langen Lieferzeiten für mikroelektronische Bauelemente beklagte sich Robert Stasek, Generaldirektor der ITT Austria. Bei den meisten Chip-Lieferanten seien Lieferzeiten von mehr als einem Jahr durchaus üblich. Es gebe Halbleiterhersteller, die Aufträge mangels Kapazität nicht mehr annehmen, sagte Stasek. Er glaubt, daß sich die Lage nicht vor dem zweiten Quartal 1985 bessern werde.

Neben diesem Problem, das die Lieferbonität auf den ohnehin heißumkämpften Exportmärkten schwächt, bezeichnete Stasek die starre Arbeitszeitregelung als hemmend für eine rasch reagierende Geschäftspolitik. Dennoch möchte ITT Austria im Geschäftsjahr 1984 den Export weiter ankurbeln. Den Gesamtumsatz 1984 hofft das Unternehmen um etwa fünf Prozent zu steigern, von einer (inoffiziellen) Basis des Jahres 1983 von 1982 Millionen Schilling. Die Mitarbeiterzahl, die 1983 um 4,8 Prozent auf durchschnittlich 2615 gefallen war, soll heuer durch Neueinstellungen im Bereich Forschung und Entwicklung leicht ansteigen. Von den öffentlichen Auftraggebern Post und Bahn (55 Prozent des Umsatzes) erwartet Stasek heuer ein etwa gleiches Geschäft wie im Vorjahr.

1983 war der Umsatz bei ITT Austria um 2,6 Prozent rückläufig, was vor allem auf die privaten Inlandsgeschäfte (34 Prozent Umsatzanteil) zurückzuführen war. Die Exportgeschäfte konnten im Vorjahr um 6,6 Prozent auf 200 Millionen Schilling gesteigert werden. Rund 40 Prozent der Exporte entfielen auf Europa, der Rest auf Überseemärkte. ITT Austria investierte 1983 mit 58 Millionen Schilling um zehn Prozent mehr, der Anteil für Forschung und Entwicklung ist mit 8,7 Prozent des Umsatzes gegenüber 1982 gleichgeblieben. Der Cash-Flow verbesserte sich deutlich auf über 100 Millionen Schilling.

Besonderes Augenmerk will ITT Austria im Zuge der Umstellung auf die Elektronik der Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter widmen.