Lieferung erfolgt in Einzelteilen Oracles Documents muss ohne eigenes Workflow auskommen

03.03.1995

SAN MATEO (IDG) - Still und heimlich hat die Oracle Corp., Redwood City, Kalifornien, ihre Plaene fuer das Workgroup-Produkt "Documents" geaendert. Die einzelnen Bausteine der als Anwendungssuite konzipierten Software werden nun nicht gemeinsam, sondern stueckweise ausgeliefert. Von einer vollstaendigen Workflow- Komponente ist keine Rede mehr.

"Anstelle eines einheitlichen Systems stellt Documents jetzt

eine Sammlung von einzelnen Produkten dar", bestaetigte ein Oracle- Insider gegenueber der CW-Schwesterpublikation "Infoworld". Im vergangenen Jahr angekuendigt, sollte Documents eigentlich ein integriertes Paket aus neuen und bereits existierenden Oracle- Produkten bilden. Zu den geplanten Komponenten zaehlen:

- ein Bibiliotheksmodul, mit dem sich Dokumente im gesamten Unternehmen speichern und verteilen lassen,

- eine Linguistik-Engine mit der Bezeichnung "Context", die thematisch geordnete Inhaltsverzeichnisse erstellen soll,

- der "Textserver"-Baustein zur Volltextindizierung,

- die Online-Publishing-Software "Oracle Book" sowie

- ein E-Mail-System, ein Zeitplaner und Directory-Services, die der Anbieter aus seinem "Office"-Paket uebernommen hat.

Der Grossteil der Softwarekomponenten ist noch nicht lieferbar. So sollte das Bibliotheksmodul eigentlich Anfang dieses Jahres zur Verfuegung stehen. Nach Informationen aus der Oracle-Kundenbasis wird es jedoch nicht vor dem kommenden Oktober freigegeben. Immerhin sollen die Bausteine Context und Textserver bereits in wenigen Wochen auf den Markt kommen.

Ein Werkzeug fuer die Modellierung und das Management von Geschaeftsprozessen ist offenbar nicht mehr vorgesehen. Mit

"Author" will Oracle lediglich ein Tool fuer den Aufbau von Multimedia-Formularen entwickeln, waehrend anfangs von einer vollstaendigen Workflow-Komponente gesprochen wurde. "Jetzt heisst die Stragie: Offenheit", erlaeuterte ein Anwender. "Allerdings soll das Produkt mit einer Vielzahl von Back-end-Work-flow-Systemen zusammenarbeiten koennen."