Lichtleiter-Bus für Prozeßautomatisierung

22.09.1978

MÜNCHEN (st) - Bei der Instrumentierung von 28 Tieföfen im Werk Bruckhausen der Thyssen AG wird die Siemens AG nach eigenen Angaben zum erstenmal auf der Welt einen Lichtleiter-Bus für die industrielle Prozeßautmatisierung einsetzen.

Vorzüge des Lichtleiters: Besonders hohe -Übertragungsrate und zöllig unempfindlich gegen elektromagnetische Störfelder.

Jeder der 28 "Stahlkocher" wird von einer autonomen Mikrocomputer-Station gesteuert. Sie übernehmen die digitale Regelung (DDC = Direct Digital Control), Überwachung und Signalverarbeitung. Zwei Stationen sind jeweils so miteinander gekoppelt, daß bei Ausfall der einen ihre Funktionen von der anderen übernommen werden.

Für den zentralen Leitstand sind zwei Prozeßrechner "Siemens 310" mit Farbbildschirmen als Ein-/Ausgabe-Einheiten vorgesehen. Die Mikrocomputer-Stationen sind untereinander und mit dem rechnergesteuerten Leitsystem über eine Lichtwellenleiter-Sammelringleitung verbunden.

Das 2-Millionen-Mark-Projekt wird gemeinsam von der Firma Siemens und dem Institutt für Informationsverarbeitung in Technik und Biologie (IITB) der Fraunhofer-Gesellschaft, Karlsruhe, durchgeführt. Vom IITB stammt der Entwurf für die Datenübertragung über einen Lichtleiter-Bus.