Aus remote wird lokal:

Lichtkanal vereinfacht Terminalanschluß

27.11.1981

FRANKFURT (pi) - Glasfaserleitungen für den Anschluß von Datenstationen an den zentralen Rechner sind zumindest im praktischen Betrieb nur selten eingesetzt. Nach der Ankündigung eines Prototyps auf der Hannover-Messe 1981 zeigt Harris jetzt ein Produkt aus der Serienfertigung, das noch in diesem Jahr nach Angaben des Unternehmens bei einzelnen Großkunden installiert werden soll.

Um beispielsweise eine Entfernung von 3500 Metern zwischen Zentralrechner und Benutzerterminals zu überbrücken, brauchen Harris zufolge keine DÜ-Leitungen (mit maximal 19 200, aber meist nur 9600 Bits pro Sekunde) und Modems benutzt zu werden. Statt remote könne der Anschluß über den Lichtkanal lokal erfolgen. Die Übertragungsgeschwindigkeit erhöhe sich auf 2 000 000 Bit pro Sekunde. Um eine Entfernung von 1000 Metern zu überbrücken, müsse die Steuereinheit nicht mehr nah (maximal 60 Meter) am Zentralrechner beziehungsweise an der Kanalschnittstelle installiert werden, sondern könne wesentlich weiter entfernt stehlen (zur Zeit bis 2000 Meter). Statt vieler langer Koaxialkabel zwischen der Steuereinheit und jedem Terminal würden zwei Glasfaserkabel zwischen Kanalschnittstelle und der entfernt installierten Steuereinheit das Problem lösen. Diese Lösung übertrifft nach Harris-Angaben von der überbrückbaren Strecke (2000 statt 1200 Meter) her auch die Kanalverlängerung RPQ von IBM die außerdem als Nichtstandardprodukt gelte.

Der Harris-Lichtkanal sei kompatibel mit IBM 3270 und werde zusammen mit den entsprechenden Terminalsystemen 9210 und 8170 angeboten.