Licht und Schatten bei IT-Dienstleistern

06.05.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Erste zaghafte positive Signale registriert das Ifo-Institut: Eine Befragung der Marktforscher ergab, dass die deutschen IT-Service- und Softwareanbieter nicht mehr ganz so pessimistisch in die Zukunft schauen. Allerdings werten die Ifo-Experten diese Äußerungen noch nicht als Trendwende.

Die Umfrage der Marktforscher fand im Januar und Februar 2002 statt. 371 Unternehmen füllten den Fragebogen vollständig aus; 165 Testteilnehmer beteiligten sich an einer Online-Befragung. Gemessen am geschätzten Gesamtumsatz der Branche (etwa 31,7 Milliarden Euro laut der Management-Beratung Diebold) repräsentieren die einbezogenen Betriebe rund ein Drittel des deutschen Marktes für Software und IT-Dienstleistungen. Die Befragung ergab, dass der viel beachtete Geschäftsklima-Index erstmals seit den Herbstmonaten vor zwei Jahren wieder steigt, allerdings vom niedrigsten jemals gemessenen Niveau aus. Der Index ist der Mittelwert aus den Firmenmeldungen zur aktuellen und der in den nächsten Monaten erwarteten Geschäftslage.

Vorsichtiger Optimismus

Die Bewertung fiel auch deshalb nicht ganz so schlecht wie erwartet aus, weil sich im letzten Quartal 2001 die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheiteten. Verglichen mit dem desolaten dritten Quartal 2001 hat sich die Stimmungslage ein wenig verbessert. Die Geschäftsaussichten für das gesamte erste Halbjahr 2002 wurden, so das Ifo-Institut in seiner Analyse, mit vorsichtigen Optimismus eingeschätzt. 25 Prozent der Teilnehmer erwarten einen günstigen Geschäftsverlauf. Allerdings rechnen auch 18 Prozent der Anbieter mit einer Verschlechterung der Lage. Immerhin steigt auch hier der Saldowert, also die Differenz zwischen positiven und negativen Urteilen, auf sieben Prozent. Im vorhergegangenen Quartal hatte die Differenz sechs Prozent betragen (siehe Grafik „Geschäftserwartungen der nächsten sechs Monate“). Auf eine Trendwende weist dies nicht hin. Dafür müssten sich die Zukunftseinschätzungen der Unternehmen mehrmals hintereinander

verbessern.