Open-Source- und Linux-Rückblick für KW 40

LibreOffice ist fünf Jahre alt

06.10.2015
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Am 28. September 2010 hat LibreOffice das Licht der Welt erblickt. Die freie Office-Software feiert ihr fünfjähriges Bestehen.

Ein auf Jessie basierendes Raspbian ist verfügbar. Mit einem neuen Linux-Botnetz lassen sich DSoS-Angriffe ausführen. OwnCloud hat seine Android App aktualisiert.

LibreOffice ist fünf Jahre alt

Am 28. September 2010 ist LibreOffice als Fork von OpenOffice.org an den Start gegangen. Wenige Leute haben damals die mutige Entscheidung getroffen, da ihnen Oracles Federführung von OpenOffice.org nicht gefiel.

Die 16 Gründungsmitglieder haben The Document Foundation mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine komplett freie und konkurrenzfähige Office-Lösung bereit zu stellen.

Binnen fünf Jahren hat sich das Projekt als ernsthafte Alternative zu Microsoft Office gemausert und es gibt viele erfolgreiche Migrationen. Vor kurzer Zeit hat das Verteidigungsministerium in Italien bekannt gegeben, zirka 150.000 PCs auf LibreOffice umzustellen. LibreOffice gehört einer Umfrage zufolge zu den sieben wertvollsten Open-Source-Projekten weltweit.

Seit August 2015 gibt es Version 5 der freien Software. Happy Birthday, LibreOffice!

Raspbian Jessie und Ubuntu 15.04 Snappy für RPi

Raspian ist das offizielle Betriebssystem für das Raspberry Pi und das OS basiert wiederum auf Debian GNU/Linux. Die Entwickler haben nun eine Version veröffentlicht, die auf Debian 8 Jessie basiert. Laut offizieller Ankündigung sind viele der Änderungen zwischen Wheezy und Jessie für den Anwender nicht sichtbar.

Wer die neueste Version von Raspbian installiert, wird direkt in das GUI gebootet. Früher hat man sich nach dem Start auf der Kommandozeile wiedergefunden. Man kann dieses Verhalten in der entsprechenden Applikation für die Konfiguration des Raspberry Pi umstellen.

Die neue Software rcgui ist eine grafische Konfigurations-Möglichkeit für das Raspberry Pi. Sie können damit diverse Schnittstellen aktivieren und deaktivieren. Auch auf die Performance lässt sich Einfluss nehmen und so weiter.

Wollen Sie ein Raspberry Pi aktualisieren, empfehlen die Entwickler eine frische Installation. Es gibt allerdings einen inoffiziellen Upgrade-Pfad. Ein Gelingen wird allerdings nicht garantiert.

Fast zeitgleich hat Canonical Ubuntu Snappy 15.04 für Raspberry Pi zur Verfügung gestellt. Das Betriebssystem setzt auf Linux-Kernel 4.2 und bringt Unterstützung für viele weitere Hardware-Komponenten mit sich. Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung.

Linux-Botnetz Xor.DDoS

Durch den Trojaner XOR DDoS werden derzeit Linux-Rechner in ein Botnetz eingebunden. Dieses führt hauptsächlich in Asien DdoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) auf diverse Websites durch.

Die Malware nutzt dabei schwache Security bei Linux-Rechnern, die über das Internet erreichbar sind. Via sogenannter Brute-Force-Angriffe wird schwaches SSH geknackt und danach versucht, ein Skript mit root-Rechten auszuführen. Administratoren sollten sicherstellen, dass man sich nicht als Superuser root auf den relevanten Servern anmelden kann.

OwnCLoud Android App 1.8

Die Entwickler haben der neuesten Version der Android App von ownCloud ein neues Design spendiert. Weiterhin gibt es zwei neue, nennenswerte Funktionen.

Der Anwender kann nun eine Datei aus dem ownCloud-Client kopieren. Außerdem ist eine Vorschau von Textdateien möglich. https://owncloud.com/owncloud-android-app-1-8-now-available/ (pah)